Bei dem Stuttgarter Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen kommt es schon mal vor, dass Feierwütige sich übergeben müssen. Ein Abiturient, der das in einem Polizeiwagen tat, sorgt jetzt mit einem Brief für eine Woge der Begeisterung.
Wie die Polizei Stuttgart auf Facebook mitteilt, erreichte sie nach dem Zwischenfall eine Email des Abiturienten, der sich mit rührenden Worten bei seinen Helfern meldete und etwas formulierte, was die Beamten von der Polizei viel öfter hören sollten:
"Sehr geehrte diensthabende Polizisten der Wasenwache,
zwischen 20.15 und 20.45 Uhr Anfang Mai, zuerst einmal möchte ich mich zutiefst bei Ihnen für das Entleeren meines Mageninhalts in ihr Polizeifahrzeug entschuldigen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie unangenehm das für Sie sein muss und hoffe, dass es keine all zu großen Umstände, abseits der Reinigung, bereitet.
Ich war der deutlich alkoholisierte Abiturient, der vor dem Festzelt lag und von Ihnen mit ihrem Dienstwagen auf die Wache gebracht worden ist, bevor er von (…) abgeholt wurde.
Zudem möchte ich mich bei Ihnen vielmals für die freundliche, fürsorgliche und hilfsbereite Art, in der sie mit mir umgegangen sind, bedanken. Ohne Menschen wie sie wäre es für Feierlustige wie mich deutlich gefährlicher und damit allgemein deutlich ungenießbarer, derartige Festivitäten zu besuchen.
Dass Sie dabei einen solch tollen, aber leider vermutlich sehr undankbaren, teilweise unschönen und gefährlichen Job leisten, ist mehr als bewundernswert und ich hoffe, dass ich ihnen durch diesen Brief, meinen größten Respekt für das, was sie leisten, aussprechen kann.
Ich wünsche ihnen noch ein möglichst ruhiges und komplikationsfreies Fest, aber vor allem weniger Menschen wie mich.
Hoffentlich nicht bis bald! Mit dankbarsten Grüßen"
In den Kommentaren wird der Dank an seine unfreiwilligen Helfer gefeiert:
"Hut ab, gerade zu Zeiten, wo es vermehrt zu Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte kommt, weil das cool zu sein scheint, wenn man dabei auch noch gefilmt wird, ist das doch echt mal positiv. Respekt für den jungen Mann."
"Nun ja, das kann passieren...Finde es aber echt toll, das er sich entschuldigt, weil es ihm sehr peinlich ist. Das wird ihm sicher nicht gleich wieder passieren so was...Zeugt von guten Manieren und guter Erziehung, was heute nicht mehr selbstverständlich ist."
"Ich finde das klasse und es gehört sich eigentlich, so zu reagieren. Was die Polizisten generell alles mitmachen und sich anhören müssen, ist schlimm genug. Und dann noch während dem Volksfest... ich hoffe, es geht vollends gut und ohne große Komplikationen vorbei."
"Kann jedem Jugendlichen und auch Erwachsenen passieren. Dass man sich danach wie auch immer entschuldigt, sollte den sozialen Gepflogenheiten gemäß dazu gehören, sprich normal sein. Die Kollegen machten einen guten Job und der junge Mann hat sich dafür bedankt. Gut so und Respekt für alle Beteiligten."