Wetter-Ticker: 560 Kinder wegen Unwetter evakuiert - 5 Kinder vom Blitz getroffen

Unwetter in Deutschland
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Unwetter in Deutschland: Am Wochenende sorgen Gewitter und Starkregen vielerorts für Chaos und Verletzte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor möglichen Gefahren, wie Überschwemmungen, Windböen und Blitzeinschlägen - es besteht Lebensgefahr! Hier sammeln wir die neuesten Meldungen zu den Unwettern:

+++ A2 zeitweise gesperrt +++

Gestern Abend um 20:16 wurde die Feuerwehr Herford zu einem Einsatz auf der BAB2 bei Hannover alarmiert.
Infolge von Starkregen und Sturm hatten Äste und Laub die Fahrbahn erheblich verschmutzt.

Aus diesem Grund wurde die Autobahn von der Polizei in beide Fartrichtungen gesperrt. Die Feuerwehr konnte dann die Fahrbahn reinigen. Gegen 22:00 konnte die Fahrbahn durch die Polizei in beide Fahrtrichtungen wieder freigegeben werden.

+++ Dürre sorgt für teure Pommes Frites +++

Die lange Dürreperiode machte vor allem den Landwirten zu schaffen. Die Ausiwrkungen könnten jetzt die Verbraucher zu spüren bekommen: Da die Kartoffelernte dieses Jahr schlecht ausfiel, rechnet die Industrie mit einem Qualitätsproblemen und drohenden Engpässen, so die Süddeutsche Zeitung. Die Folge wäre unter anderem ein Preisanstieg bei Pommes Frites!

Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) bezeichnete die Lage als "dramatisch". Man befürchtet schon jetzt einen Kartoffel-Ernteverlust von 40 Prozent. Schlägt das Wetter nicht bald um, so könnte eine noch schlimmere Missernte daraus werden.

Die Kartoffelpflanzen seien wegen der Dürreperiode stark unter Stress. Dadurch wachsen die Knollen kaum. Für Pommes Frites benötige man übergroße Kartoffeln, die auf kaum einen Ackerboden in Deutschland mehr zu finden seien.

Auch Christoph Hambloch, Analyst des Agrarmarkt-Informationsdienstes AMI, sagte gegenüber der dpa, dass die Lage täglich kritischer werde. "Die frühen Kartoffelsorten sind noch glimpflich davongekommen, alles was folgt, leidet extrem unter der Hitze."

Die größten Kartoffelanbauflächen Deutschlands befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern. Experten sehen im Import größerer Kartoffeln keine Alternative. Dies wäre mit zusätzlichen Kosten und einem Risiko einer Enschleppung von Kartoffelkrankheiten verbunden. Verbraucher müssten damit rechnen, dass Kartoffelprodukte, besonders Pommes Frites, nun wohl teurer und auch kürzer werden.


+++ Dach von Norma-Filiale abgerissen +++


Bereits am Freitagabend wurde die Feuerwehr Güsten in Sachsen-Anhalt alarmiert, da sich das Dach eines Norma Lebensmittel-Discounters abgedeckt haben soll. Vor Ort angekommen konnten die Einsatzkräfte den Vorfall bestätigen.

Das Dach der Filiale wurde laut Feuerwehr durch den kurzen Sturm großflächig abgedeckt, dadurch war auch teilweise die Zwischendecke im Markt eingestürzt. Der Bereich wurde für den Einsatz abgesperrt - alle elektrischen Anlagen im Markt abgeschaltet. Die Feuerwehrmänner entfernten alle losen Deckenteile der Zwischendecke. Auf welche Summe sich der Schaden beläuft ist unklar.

+++ 10 Partygäste vom Blitz getroffen +++


Zehn Menschen wurden am Samstagabend bei einer Familienfeier in Neuferchau, Sachsen-Anhalt, von einem Blitzeinschlag verletzt. Laut Polizei war der Blitz in das Dach einer Scheune gekracht, in der sich zu der Zeit fünf Minderjährige befanden. Die Kinder erlitten durch den Einschlag Verbrennungen.

Neben der Scheune war anlässlich einer Taufe und eines Geburtstages ein Festzelt aufgestellt worden. Fünf Personen, die in Berührung mit den Metallstangen des Zeltes waren, erlitten ebenfalls Verletzungen durch den Einschlag.

Laut Polizeibericht hielten sich 40 Gäste auf dem Grundstück auf. Die zehn Opfer mussten ins Krankenhaus gebracht und notärztlich versorgt werden.

+++ 560 Kinder in Hessen evakuiert +++


Gegen Abend erreichte das Unwetter auch das hessische Calden (bei Kassel). Dort wurde jedoch gerade ein Zeltlager mit 560 teilnehmenden Kindern abgehalten. Die Minderjährigen mussten in einer gut geplanten Aktion evakuiert werden.

Gegen 18.00 Uhr zog aus Waldeck Frankenberg kommend ein Unwetter auf, welches in Richtung Hofgeismar zog. In dieser Zugrichtung befand sich an diesem Tag auch das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Calden mit insgesamt 560 Kindern. Da sich die Verantwortlichen schon im Vorfeld Gedanken über ein mögliches Unwetter gemacht hatten, konnte so Schlimmeres verhindert werden.

Im Video: 560 Kinder wegen Unwetter evakuiert

Nach der ersten Welle die über das Lager zog, entschied man sich gegen 20.30 Uhr den vorab ausgearbeiteten Evakuierungsplan in die Tat umzusetzen, denn eine zweite Unwetterlage war auf dem Weg zum Zeltlager. Durch die zahlreichen Ortsverbände konnten die Kinder mit rund 40 Fahrzeugen in einer geordneten Art und Weise innerhalb kürzester Zeit in die nahe gelegene Mehrzweckhalle nach Calden transportiert werden.

Durch den gut durchdachten Plan gab es keinerlei Panik, oder gar Verletzte zu beklagen. Noch am gleichen Abend nachdem die Unwetter abgeklungen waren, konnten die Kinder das Jugendlager wieder aufnehmen. Somit alles noch mal gut gegangen.

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