Frau startet Petition gegen Martinshorn, weil ihr Baby nicht schlafen kann

Münchnerin startet Petition gegen den übermäßigen Einsatz des Martinshorns
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Menschen, die in Städten leben, kennen das Problem. Durch viel befahrene Straßen kann es nachts zu einem großen Lärmaufgebot kommen. Das kann schon manchmal nervig sein. Eine Frau aus München hat aber jetzt den Vogel abgeschossen. Sie hat eine Petition gegen einen übermäßigen Einsatz des Martinshorns gestartet.

Die Petition

Grund für die Petition ist laut eigenen Angaben der Antragstellerin, dass ihr 10 Monate altes Baby wegen der Martinshörner nachts häufig aufwacht oder nicht einschlafen kann.
"Die Stadt München wird immer lauter! Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste tragen durch ihren permanenten und m.E. unsachgemäßen Einsatz des Martinshornes in erheblichem Maße zu dieser Lärmentwicklung und -verstärkung bei." - begründet die Mutter ihre Petition.

Dabei unterstellt sie den Rettungskräften das Martinshorn "inflationär und ohne Sinn" einzusetzen. Sie beschwert sich vor allem darüber, dass auch in der Nacht und in Ruhezeiten das Martinshorn eingesetzt wird, obwohl das ihrer Meinung nach überhaupt nicht notwendig ist.

Das sagen die Rettungskräfte

Bei den Rettungskräften stößt das Anliegen der Frau auf Unverständnis. Christian Strohschein vom Bayerischen Roten Kreuz erklärt gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk": "Uns ärgert das einfach, weil es heißt: Ihr seid zu laut und Ihr seid alles Cowboys. Nein, das sind wir nicht! Wir sind Menschen, die helfen wollen. Sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr, das BRK und das THW. Wir arbeiten für das Wohl des Bürgers und nicht, weil wir es toll finden, mit Martinshorn und Blaulicht nachts durch die Stadt zu fahren."

Weiterhin berichtet der "Bayerische Rundfunk", dass das Martinshorn nach Paragraph 38 der Straßenverkehrsordnung sogar vorgeschrieben sei. Demnach haben die Einsatzkräfte gar keine andere Wahl, als die Sirene zu benutzen.

Die Einsatzfahrten der Rettungskräfte haben sich in den letzten Jahren tatsächlich vermehrt, wie der "Bayerische Rundfunk" bestätigt. Jedoch hat das nichts mit den Rettern zu tun, sondern damit, dass oft schon wegen Lappalien ein Rettungswagen gerufen wird. Grund dafür ist dem Sender zufolge die Bequemlichkeit einiger Bürger, die Wartezeiten beim Arzt umgehen wollen.

Reaktionen auf die Petition

Die Petition hat momentan gerade einmal 51 Unterstützer (Stand 01.10.2018), davon kommt nicht einmal die Hälfte überhaupt aus München. Stattdessen finden sich einige Kontra-Argumente, mit denen auf den Antrag der Münchnerin eingegangen wird.

Ein Gegner der Petition schreibt sarkastisch: "Ja dann sollten wir doch alle medizinischen Notfälle wie Herzinfarkt oder Schlaganfall während der Nacht- und Mittagsruhezeiten verbieten und die Arbeit den Bestattern überlassen, die machen wenigstens nicht so einen Krach während der Anfahrt".

Die 6.500 Stimmen, die für das geforderte Quorum benötigt werden, wird die Petition wohl nicht erreichen können - und das ist auch gut so!

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