Schnelle Entschädigung bei Bahn-Verspätungen und das ohne lästigen Papierkram? Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Doch es funktioniert!
Bislang mussten Fahrgäste, die mehr als 60 Minuten Verspätung hatten, ein Formular ausfüllen, dieses samt Belegen zur Bahn schicken und wochenlang auf Entschädigung warten. Viel Aufwand für teilweise geringe Erstattungsbeträge.
Das Düsseldorfer Start-Up Unternehmen "Right now" sorgt jetzt dafür, dass Fahrgäste der Deutschen Bahn ihren Anspruch zeitnah geltend machen können. Und zwar binnen 24 Stunden.
Auf der Webseite bahn-buddy.de kann jeder Fahrgast bei entsprechender Verspätung Rückerstattung beantragen. Nur 24 Stunden ist der Betrag bereits auf dem Konto. Dabei richtet sich die Höhe der Rückerstattung nach den Regeln der Deutschen Bahn:
VIDEO! Verspätungen bei der Bahn? So holt ihr euch die Entschädigung binnen 24 Stunden
Verspätungen…
- unter 60 Minuten - keine Rückerstattung
- ab 60 Minuten - 25 % des Kaufpreises
- ab 120 Minuten - 50 % des Kaufpreises
- Pendler mit Monatskarte: ab 60 Minuten - pauschal 5 Euro
Wie kann das funktionieren? bahn-buddy.de geht sozusagen in Vorkasse. Das Unternehmen holt sich danach den Erstattungsbetrag von der Bahn wieder. Einziger kleiner Nachteil: Zwölf Prozent des Erstattungsbetrags erhebt bahn-buddy als Provision.
EU plant Fahrgastrechte-Reform
In absehbarer Zeit könnte es für Fahrgäste sogar noch höhere Entschädigungen geben. Laut "Welt" plant das EU-Parlament eine Fahrgastrechte-Reform. Demnach soll bereits ab einer Verspätung von 90 Minuten 50 Prozent des Ticketpreises erstattet werden. Bei Verspätungen bis 120 Minuten 75 Prozent, darüber hinaus der volle Ticketpreis.
Die Bahn soll damit zu Pünktlichkeit gezwungen werden. EU-Rat, EU-Kommission und die Vertretung der Mitgliedstaaten müssen dem jedoch erst noch zustimmen. Läuft alles nach Plan, könnte die Reform bereits 2020 in Kraft treten.
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