Ein italienisches Sprichwort besagt: "Wer Bier trinkt, lebt 100 Jahre." Jetzt fanden Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der Universität Wien heraus, dass darin tatsächlich mehr als ein Fünkchen Wahrheit steckt. Ein Forschungsprojekt beweist, dass Bier eine überraschende Heilwirkung auf den Körper hat. Das gilt allerdings nur für alkoholfreies Bier.
VIDEO! Alkoholfreies Bier hat heilende Wirkung
Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Claus Hellerbrand vom Institut für Biochemie testete Bierinhaltsstoffe hinsichtlich ihrer entzündungshemmenden Wirkung.
Und tatsächlich: Vor allem die beiden Stoffe Xanthohumol und Iso-Alphasäuren haben einen besonders positiven Effekt auf die Gesundheit. In Kombination kommen sie ausschließlich in Bier vor – wenn auch in geringer Konzentration.
Es ist (…) denkbar, dass durch den Konsum von alkoholfreiem Bier oder anderen hopfenhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken wie Hopfenlimonade oder Hopfentee eine positive Wirkung zu erzielen ist. Gerade zur Behandlung oder Prävention von Leberschädigung durch Fettleibigkeit scheinen Xanthohumol und Iso-Alphasäuren sehr vielversprechend
, erläuterte Hellerbrand.
Wirkstoff-Kombination ausschließlich in Bier vorhanden
Xanthohumol ist einzig in Hopfen zu finden. Es hemmt die Leberverfettung, die durch Übergewicht oder Fehlernährung entsteht. Es verhindert die Gewichtszunahme und tötet sogar Leberkrebszellen ab.
Iso-Alphasäuren bremsen ebenfalls Leberschäden und haben positiven Einfluss auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel. Schon niedrige Konzentrationen sind ausreichend, um Entzündungsfaktoren in Leber- und Blutzellen zu hemmen.
Weil der Alkohol im Bier nachweislich gesundheitsschädlich ist, gilt die Heilwirkung des Gerstensafts nur für die alkoholfreie Version.
Für ihre Ergebnisse erhielten die Wissenschaftler den Forschungspreis der European Foundation for Alcohol Reasearch und der European Brewery Convention über 60.000 Euro. Ein weiteres Forschungsprojekt soll jetzt herausfinden, ob auch Diabetes oder andere Krebsarten mit der Wirkstoffkombination wirksam bekämpft werden könnte.
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