Bei Ratten kann der Stoff allein durch Mundkontakt Tumore erzeugen. In Spielzeug darf er momentan noch verwendet werden. Die Zeitschrift Öko-Test fand 10 belastete Produkte für Kinder.
Für einen Verträglichkeitstest hatten Tester 16 gängige Straßenmalkreiden eingekauft und untersucht. Das Testergebnis war ein Debakel: Zehn der untersuchten Kreidesets fielen mit der Note "mangelhaft" durch. Grund für die schlechte Bewertung ist der krebserregende Farbbestandteil 2,4-Toluylendiamin, der vor allem in roter Straßenmalkreide nachgewiesen wurde. Bei Tierversuchen an Ratten verursachte der Stoff allein durch Mundkontakt sicher Tumore. Beim Menschen steht er in Verdacht, das Erbgut und die Fruchtbarkeit zu schädigen.
Belastet sind die Produkte dieser Marken:
- Die Spiegelburg
- Eberhard Faber (Eberhard Faber bewertet den Stoff in den Straßenmalkreiden als unkritisch.)
- Happy People
- Havo (Havo will alles tun, dass die Straßenmalkreide den Stoff nicht mehr enthält.)
- Herlitz
- Iden Berlin
- IHBV
- Jako-O (Jako-O stoppte sofort den Verkauf und sucht jetzt nach einem neuen Lieferanten, um das Produkt komplett zu ersetzen.)
- Müller Drogeriemarkt
- The Toy Company
Das besonders beunruhigende an der Sache ist, dass die Europäische Chemikalienagentur das aromatische Amin bereits seit 2012 offiziell als krebserregend einstuft, sie aber bisher noch nicht grundsätzlich in Spielzeug verboten ist. So soll die "besonders besorgniserregende Substanz" zwar künftig europaweit über die REACH-Verordnung nur in textilem Spielzeug verboten werden. Das gilt jedoch nicht für Kinderkreide.
Denn für Straßenmalkreide gilt in erster Linie die EU-Spielzeugrichtlinie, die in Deutschland in der DIN-Spielzeugnorm umgesetzt ist. Und 2,4-Toluylendiamin kommt in diesem Vorschriftenkatalog gar nicht vor.
Damit ist der krebserregende Stoff nach aktueller Gesetzeslage in Spielzeug zulässig.
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