Diese Liste entlarvt die größten Gesundheitskiller

Diese Liste entlarvt die größten Gesundheitskiller

News Team
25.08.2016, 14:33 Uhr
Beitrag von News Team

Mehr als jedes zweite „Erfrischungsgetränk“ in Deutschland ist überzuckert. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Marktstudie der Verbraucherorganisation foodwatch. Demnach enthalten 274 von insgesamt 463 untersuchten Produkten (59 Prozent) mehr als fünf Prozent Zucker. In 171 Produkten (37 Prozent) stecken sogar mehr als acht Prozent Zucker, also sechseinhalb Stück Würfelzucker pro 250ml. Zuckergetränke mit einem Anteil von mehr als fünf Prozent gelten in Großbritannien als überzuckert. Für sie müssen Hersteller ab 2018 eine Abgabe zahlen. Als Anreiz für die Getränke-Industrie, den Zucker zu reduzieren, fordert foodwatch eine ähnliche Regelung auch für Deutschland.









„Erfrischungsgetränke machen nicht frisch, sondern krank. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Hersteller mit einer Zucker-Abgabe in die Pflicht nimmt: Entweder reduzieren Pepsi, Coke & Co den Zuckergehalt drastisch, oder sie müssen sich an den milliardenschweren Gesundheitskosten beteiligen und Präventionsprogramme finanzieren“, erklärte Oliver Huizinga von foodwatch.






foodwatch hat erstmals den deutschen Markt der sogenannten Erfrischungsgetränke umfassend untersucht und dafür alle entsprechenden Produkte aus dem Sortiment der drei größten Handelsketten unter die Lupe genommen. Getestet wurden Limonaden, Energy Drinks, Saftschorlen, Brausen, Eistees, Near-Water-Getränke und Fruchtsaftgetränke. Im Schnitt enthalten die zuckergesüßten Getränke mehr als sechs Stück Würfelzucker je 250ml. Energy Drinks und Limonaden rangieren ganz oben auf der Liste. Der Hersteller PepsiCo schneidet unter den Branchengrößen am schlechtesten ab: Seine Zuckergetränke enthalten im Schnitt elf Prozent Zucker.

Flüssiger Zucker in Form von Getränken erhöht das Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und andere Krankheiten

Das sagte Prof. Dr. med. Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Leipzig, bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch in Berlin. „Im internationalen Vergleich ist die Gesundheitspolitik in Deutschland mehr als zaghaft - andere Regierungen gehen die Fettleibigkeits-Epidemie viel konsequenter an.“

Deutschland ist eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken weltweit, mit mehr als 80 Liter pro Jahr. Aktuell sind etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes erkrankt. Allein durch Adipositas entstehen in Deutschland jedes Jahr etwa 63 Milliarden Euro Folgekosten.

26 Zuckerwürfel in einer Getränke-Dose!

Die süßesten Limonaden sind „tem’s Root Beer“ des Herstellers temetum mit 13,4 Prozent Zucker, gefolgt von „Christinen Lemon“ von Teutoburger Mineralbrunnen und „Mountain Dew“ von PepsiCo. Das zuckrigste Getränk des gesamten Tests ist der Energy Drink „Rockstar Punched Energy + Guava“ (PepsiCo) mit 16 Prozent Zucker – also 78 Gramm bzw. 26 Zuckerwürfeln je 500ml-Dose. Das ist drei Mal so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt – und 50 Prozent mehr als in der gleichen Menge Coca-Cola classic.

Aber auch Saftschorlen enthalten mehr Zucker als empfohlen, darunter die „fritz - spritz Bio - Traubensaftschorle“ und die „Bio Shorly Rote Früchte“ von Capri Sonne mit jeweils mehr als sieben Prozent. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, Fruchtsaft und Wasser im Verhältnis 1:3 zu mischen, beträgt das Mischverhältnis bei den meisten getesteten Schorlen 1:1 – was einen höheren Zuckergehalt zur Folge hat. Dass es auch anders geht, zeigt hingegen der Hersteller Bad Liebenwerda mit der „Leichten Schorle Apfel“, in der lediglich 3,3 Prozent Zucker stecken. Auch unter den vermeintlich gesunden Near-Water-Getränken gibt es Licht und Schatten: Während „Apollinaris Lemon“ (Coca-Cola) und Bad Liebenwerda „Spritzig + Citro“ keinen Zucker und auch keine Süßstoffe enthalten, stecken in „Active O2 Lemon“ und „Active O2 Pfirsich Weißer Tee“ mehr als 50 Gramm Zucker in einer 750ml-Flasche.

Lediglich 55 von 463 Getränken im Test sind zuckerfrei. Davon enthalten jedoch 89 Prozent Süßstoffe. Auch süßstoffgesüßte Getränke sind umstritten: Sie tragen zu einer Süßgewöhnung bei, die eine (zuckerreiche) Fehlernährung begünstigt und damit womöglich die Entstehung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes fördert.

Neben einer zweckgebundenen Hersteller-Abgabe verlangt foodwatch eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung in Ampelfarben sowie gesetzliche Beschränkungen der an Kinder gerichteten Werbung mit Sportidolen, Comicfiguren oder Spielzeugbeigaben.

















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8 Kommentare

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Hier in Kölle sagt man auch: Trink` Wasser wie das liebe Vieh...und denk` es wär...Champampoli. So einen Mist w.o. beschrieben, braucht niemand.
  • 26.08.2016, 10:49 Uhr
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Seit wann ist Zucker Giftig?
Wieso soll der ungiftige Zucker durch giftige Stoffe ersetzt werden?
Man muss ja die zuckerhaltigen Limonaden etc. nicht im Übermaß trinken!
Hysterie der Lebensmittelreligioten!
Herr verschone uns vor religiösen Eiferern
  • 26.08.2016, 09:49 Uhr
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selbst schuld ( oder uninformiert) wer den mist kauft.
  • 26.08.2016, 00:04 Uhr
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Süssstoff ist synthetisch und belastet u.a. Nieren.Ich trinke aus Prinzip NICHTS mit Süssstoff.Ab und zu ein Cola genuss.... was ist dran so schlecht, wenn man nicht literweise trinkt.Warum schreibt man hier nicht über Schäden des täglichen Alkoholkonsums?Es ist NICHT nur die eventuelle Abhängigkeit, sondern sind in erster Linie Fettleibigkeit, Leberschäden, Diabetes typ 2, Herz-kreislauf Leiden.Wir trinken in Deutschland Alkohol vom Teeny-Alter bis zum Grab.Warum verschweigt man dort?????Geht es an das Eingemachte????
  • 25.08.2016, 20:59 Uhr
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Süssstoff ist auch nicht besser!ist das eine Werbung für" Pfanner".
  • 25.08.2016, 20:31 Uhr
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Hier wurde ein Kommentar durch den Ersteller entfernt.
traurig das die Industrie / Hersteller immer noch zu viel Zucker verwenden. Nicht nur in Getränken!
  • 25.08.2016, 17:52 Uhr
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Traurig, dass sooooo viele Verbraucher nicht LESEN wollen und das Zeug auch noch kaufen. Die Industrie holt bei Unbelehrbaren ihren Reichtum!
  • 25.08.2016, 18:55 Uhr
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