Was taugen Oma und Opa als Vorleser? Der jüngsten Vorlesestudie der Stiftung Lesen zufolge sind Oma und Opa nur zweite Wahl, was sich komisch anhört, aber durchaus verständlich ist, ist doch meistens Mama diejenige, die sich am meisten um die Kinder kümmert und ihnen eben auch vorliest. Das Vorlesen kommt bei Kindern trotz Fernsehen und Social Media bei Kindern immer noch gut an. 91 Prozent der Jungen und Mädchen in Deutschland gefällt es laut Studie, wenn ihnen vorgelesen wird.
Mama ist die größte
Wer ist besonders beliebt von den Personen, die Kindern vorlesen? Mama steht mit 77 Prozent klar an erster Stelle, gefolgt von Papa mit 51 Prozent, dann kommt Oma mit 44 Prozent und Opa mit 37 Prozent. Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen gehören mit 30 Prozent ebenfalls dazu. Allerdings kommen die Eltern viel zu selten zum Vorlesen. „Ein Drittel der Eltern liest zu selten vor – Mehrmals pro Woche ist ideal“, so das Ergebnis der Studie.
Die Ergebnisse der Vorlesestudie basieren auf einer repräsentative Befragung von Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren und ihren Müttern, getragen von der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung „Die Zeit“ und der Deutsche Bahn Stiftung.
Ideal ist nach Angaben der Experten, wenn sich Eltern mehrmals in der Woche Zeit zum Vorlesen nehmen, beispielsweise 15 Minuten pro Tag. Damit werde die intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder optimal gefördert, hieß es. Aber auch das Vorlesen außerhalb der Familie, etwa durch Ehrenamtliche, sei generell wertvoll.
Vorlesen gefällt fast allen Kindern! Sie können davon nicht genug bekommen. Und dies unabhängig von Alter, Geschlecht oder der Sprache, die im Haushalt gesprochen wird. Entscheidend ist, dass regelmäßig vorgelesen wird“, so die Vorlesestudie
Wenn vorgelesen wird, dann meist in einer entspannten Atmosphäre. Nicht von ungefähr schätzen Kinder am Vorlesen der Studie zufolge vor allem die Gemütlichkeit und die Tatsache, „tolle Geschichten“ zu hören.
– Lesen ist das Fundament für Bildung und den Zugang zur Welt. Wer nicht lesen und schreiben kann, hat schlechte Chancen in der Gesellschaft: im Supermarkt und bei Behördengängen, im Klassenzimmer und im Internet.
– Aber auch für die Eltern bietet das Vorlesen einiges. 66 Prozent sagen, dass sie sich meistens darauf freuen. Sie genießen die gemeinsame Zeit und nehmen selbst offenbar viel für sich selbst mit.
– Mehr noch – sie bringen die eigenen positiven Erfahrungen in die Situation mit hinein, die sie früher als Kinder erlebt haben, als ihnen ihre Eltern vorgelesen haben.
– Ein positiver Verstärkungseffekt entsteht: Kinder, denen Eltern gern und oft vorgelesen haben, erinnern sich selbst später gut und gern an diese Erfahrung. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann auch ihren eigenen Kindern wieder vorlesen, ist hoch.
Und wer liest den Kindern tatsächlich vor? Der Studie zufolge sind das zu 95 Prozent die Mama, zu 39 Prozent der Papa, zu 35 Prozent Kindergärtnerinnen oder Erzieherinnen, zu 26 Prozent Lehrerinnen und nur zu 15 Prozent Oma und Opa.
Übrigens, am 18. November ist bundesweiter Vorlesetag.
Mehr dazu unter vorunruhestand.de
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