Feuer und dichter Rauch bei BASF! Das Chemie-Unternehmen teilte am Montag mit, dass es im Werk in Ludwigshafen im Landeshafen Nord gegen 11:30 Uhr bei Arbeiten an einer Rohrleitungstrasse zu einer Explosion mit Folgebränden kam.
Dabei wurde ei Mensch getötet und sechs Personen verletzt. Sechs Personen werden noch vermisst.
Eine schwarze Rauchsäule schraubt sich in den Himmel. BASF bittet Anwohner in den betroffenen Stadtteilen Ludwigshafens und Mannheims, nicht ins Freie zu gehen.
Die Menschen werden aufgerufen, Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Ein Infozelt für Anwohner wird am Tor 11 eingerichtet. Die genaue Ursache wird noch ermittelt. Die zuständigen Behörden sind informiert. BASF teilte am Nachmittag, dass "bislang keine Gefährdung der Bevölkerung" gemessen worden sei.
Das Portal Wetter 24 hat vorausberechnet, wie sich das Luftpaket mit dem Rauch aus dem Chemiewerk nun nach Osten schieben wird. Die Computeranalyse zeigt den Verlauf für die 48 Stunden. Nach einem kleinen Schwenk Richtung Nordosten queren die Rauchmassen bei ansteigender Höhe Deutschland:
Trajektorie: Weg eines Luftpakets vom Standort #BASF #Ludwigshafen aus 70 m Höhe i.d.nächsten 48h. Berechnet mit NOAA HYSPLIT Modell pic.twitter.com/MbKrgNhliV
— Wetter24 (@Wetter24) October 17, 2016
Wir haben eine Deutschland-Karte hinter die berechnete Linie gelegt. Die Luftmassen passieren demnach zuerst Baden-Württemberg im Gebiet zwischen Würzburg und Stuttgart. Später strömen die Partikel Richtung Südosten, erreichen im Verlauf der Nacht den Raum Ingolstadt, am Vormittag Ostbayern und schließlich die Grenzstadt Passau, um dann nach Österreich zu strömen.
#Ludwigshafen #Mannheim #BASF fortwährende Explosionen Riesige Feuersäule #Unglück pic.twitter.com/NwicYaWFFJ
— Martin Welker (@comerainorshine) 17. Oktober 2016
#Ludwigshafen #Mannheim #BASF fortwährende Explosionen Riesige Feuersäule #Unglück pic.twitter.com/NwicYaWFFJ
— Martin Welker (@comerainorshine) 17. Oktober 2016
Erst am Freitagmorgen war es gegen 8.15 Uhr bei BASF in Ludwigshafen zu einer Betriebsstörung beim Wiederanfahren einer Anlage im Werksteil Nord nach geplanten Revisionsarbeiten gekommen.
Die Sicherheitssysteme reagierten laut BASF wie vorgesehen, überschüssiges Gas wurde über eine Fackel verbrannt. Dabei kam es kurzzeitig zu einem geringen Niederschlag eines Gemisches aus Wasser mit Spuren von Rohnaphthalin und Ruß. Fünf Mitarbeiter einer externen Firma und eine BASF-Mitarbeiterin wurden mit dem Gemisch benetzt und vorsorglich der Ambulanz vorgestellt. Sie konnten mittlerweile in den Betrieb zurückkehren.
Im direkten Umkreis der Anlage wurden fünf Fahrzeuge mit bräunlichen Rußpartikeln verschmutzt. Sie werden von BASF gereinigt. Die Umweltmesswagen der BASF waren innerhalb und außerhalb des Werksgeländes im Einsatz und stellten im Nahbereich die Niederschläge fest.
Giftiger Stoff
Rohnaphthalin ist in ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Acetylen und ist im Sicherheitsdatenblatt wie folgt gekennzeichnet:
- Verursacht schwere Augenreizung
- Verursacht Hautreizungen.
- Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
- Kann Krebs erzeugen.
- Kann genetische Defekte verursachen.
- Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
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