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Milch mit Erregern infiziert! Kleiner Junge schwer erkrankt - er muss ab jetzt zur Dialyse

News Team
03.02.2017, 15:53 Uhr
Beitrag von News Team

Ein aktueller Fall aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz zeigt auf dramatische Weise, wie gefährlich das Trinken von nicht abgekochter Rohmilch für den menschlichen Körper sein kann.

Über zwei nun offiziell bekannt gewordene Erkrankungen berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung".

Amtstierarzt Lothar Seibt sagte der Zeitung: „Leider mussten wir feststellen, dass einige Verbraucher Rohmilch unabgekocht verzehrt haben.“

Die Milch wurde dem Bericht zufolge an Milchtankstellen gekauft. In einem Fall hatte ein Familie mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Härter traf es einen kleinen Jungen. Seine Nieren wurden durch die infizierte Rohmilch so stark geschädigt, dass er bis auf weiteres zur Dialyse muss, wie die MZ weiter schreibt.

Die Erreger haben den Harn-Apparat des Junge stark angegriffen.

Nach Angaben des Amtstierarztes hatten die Käufer der Rohmilch Warnhinweise an den Automaten missachtet und das Produkt nicht, wie empfohlen, abgekocht.

Amtstierarzt Seibt:

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Ich käme überhaupt nicht auf die Idee, Rohmilch im nicht abgekochten Zustand zu trinken.

Der Amtstierarzt weist daraufhin, dass Erreger wie Campylobacter und Toxine bildende Escherichia coli, Listerien, Salmonellen und Staphylokokken trotz guter Stallhygiene in der Milch sein könnten.


Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weist jährlich in etwa zwei bis drei Prozent der Rohmilch-Proben EHEC-Erreger und in etwa einem Prozent Campylobacter-Bakterien nach. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf rät deshalb zur Vorsicht: „Beide Keime können zu schweren Infektionen führen. Dabei treten immer wieder auch Folgeerkrankungen auf, von denen das durch EHEC-Erreger verursachte Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) mit akutem Nierenversagen besonders gefürchtet ist. Durch Abkochen der Milch können Verbraucher diese Keime zuverlässig abtöten."

Das LGL weist zudem darauf hin, dass die Übertragung von EHEC grundsätzlich auch über den Verzehr von Rohmilchprodukten, z. B. Rohmilchkäse, möglich ist. Insbesondere Kinder und ältere Menschen, aber auch Schwangere und immungeschwächte Personen sollten deshalb auf den Genuss von Rohmilch und Produkten aus Rohmilch verzichten.

Strenge Voraussetzungen


Rohmilch darf in Deutschland von Milcherzeugungsbetrieben nur unter bestimmten Voraussetzungen direkt an Verbraucher abgegeben werden: Die Abgabe muss im Betrieb selbst erfolgen, die Milch muss am Tag der Abgabe oder am Tag zuvor gewonnen sein, und an der Abgabestelle muss gut sichtbar der Hinweis „Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen" angebracht sein. Dieser direkte Vermarktungsweg gewinnt wegen der steigenden Zahl von Automaten, an denen der Verbraucher selbst Rohmilch zapfen kann, an Bedeutung.

Besonders kontrollierte und überwachte landwirtschaftliche Betriebe dürfen darüber hinaus Rohmilch unter der Bezeichnung „Vorzugsmilch" in Fertigpackungen verkaufen, auch im Einzelhandel. Dafür dürfen bei den monatlich stattfindenden Untersuchungen in der Milch keine krankmachenden Erreger nachgewiesen werden. Das LGL empfiehlt, auch Vorzugsmilch vor dem Verzehr abzukochen, um Keime zuverlässig abzutöten.

Die Krankheitserreger stammen in den meisten Fällen nicht unmittelbar aus der Milch, sondern gelangen beim Melken aus der Stallumgebung in die Rohmilch. Zwar werden die Kühe in den Milchbetrieben sehr sauber gemolken, aber das Melken in einem Kuhstall ist kein steriler Prozess. Daher lassen sich Krankheitserreger in der Rohmilch auch bei einer vorbildlichen Melkhygiene niemals gänzlich ausschließen.

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1 Kommentar

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Darum lieber H-Milch, auch wenn durch das kurzfristige Erhitzen ein paar gesunde Inhaltsstoffe verloren gehen.
  • 03.02.2017, 16:15 Uhr
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