Die Rede des Bayern-Präsidenten in Liechtenstein schlägt hohe Wellen. Nun macht der Justizminister von Nordrhein-Westfalen öffentlich darauf aufmerksam, dass Uli Hoeneß noch immer auf Bewährung sei.
Bei der Fragestunde „meet the president“ in Vaduz sagte Hoeneß wörtlich:" Ich bin der einzige Deutsche, der Selbstanzeige gemacht hat und trotzdem im Gefängnis war.“ Der 65-Jährige führte dann weiter „Freispruch wäre völlig normal gewesen. Aber in diesem Spiel habe ich klar gegen die Medien verloren.“
Dieses Aussagen haben nun ein Nachspiel. NRW-Minister Thomas Kutschay (SPD) heute in der "Bild"-Zeitung: „Offensichtlich haben 21 Monate in einem bayrischen Luxusknast mit Wochenendurlauben und Aufenthalten in der Schön-Klinik am Starnberger See nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Im Steuerparadies Liechtenstein macht er sich über die ehrlichen Steuerzahler lustig.“
Am kommenden Sonntag finden im größten deutschen Bundesland Landtagswahlen statt. Die aktuellen Prognosen für die SPD sind durchwachsen. Kein Wunder also, dass sich führende Genossen nun auf diese Art Gehör verschaffen und so vielleicht Wähler gewinnen wollen. Auf Schalke und in Dortmund gehört Hoeneß gewiss nicht zu den Sympathieträgern.
Fakt ist: Hoeneß wurde wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Die Hälfte der Zeit musste er absitzen. Für den Unternehmer wurden keine Extrawürste gebraten. Nach sieben Monaten wurde Hoeneß Freigänger, durfte auch Wochenenden daheim verbringen.
Kutschay spricht dennoch eine öffentliche Warnung aus, indem er darauf hinweist, dass Hoeneß' Bewährung erst im Februar 2019 ausläuft. Dem Minister zufolge solle der Bayern-Präsident vorsichtig sein mit Äußerungen wie denen in Vaduz. Im schlimmsten Fall könnte es zu einem Widerruf der Bewährung kommen.
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