Das schockierende Video der Polizei diente als Beweismittel im Prozess. Der Film, den eine Kamera im Streifenwagen aufnahm, zeigt die irre Flucht eines 32-jährigen Polen in einem gestohlenen Audi A5 auf der Autobahn nahe Bautzen.
Mit 240 Stundenkilometern raste Tomasz T. dahin und startete lebensgefährliche Manöver. Er überholte rechts, notfalls auch über den Standstreifen, um die Autobahnpolizei abzuschütteln.
Dabei geriet der Fahrer ins Bankett und verlor die Kontrolle über das Auto. Der Audi schoss quer über die Fahrbahn und rammte einen Familienwagen mit sechs Insassen.
Der Chrysler mit zwei jungen Eltern, drei Kindern im Alter von drei, sechs und 16 Jahren überschlug sich. Wie durch ein Wunder blieben die Familie und ihr Begleiter unverletzt.
Im Video ist sogar noch zu sehen, wie der Pole sich aus dem fahrenden Wagen stürzen will, um die Flucht fortzusetzen. Er wurde gefasst. Jetzt verurteilte ihn ein Gericht zu drei Jahren und neuen Monaten Haft.
„Es ist ziemlich krank mit 240 Stundenkilometern auf dem Standstreifen einen LKW zu überholen“, sagte Staatsanwalt Peter Müller (51) in seinem Plädoyer am Dienstag im Amtsgericht Bautzen. Der Richter folgte dieser Einschätzung und urteilte hart.
Der Pole brachte als Erklärung vor, dass er das gestohlene Auto für 200 Euro überführen wollte, um seiner Tochter ein Hörgerät zu kaufen.
Der Autodieb entschuldigte sich im Gericht: „Es tut mir sehr leid, das hätte nie passieren dürfen. Ich hatte den Auftrag, das Auto für 200 Euro zu überführen. Weil ich dringend Geld brauchte, um meiner kranken Tochter ein Hörgerät zu kaufen.“
Brutal: Die Frontscheibenkamera der Polizisten filmte die spektakuläre Flucht samt Crash. „Der Film zeigt ihre ganze Rücksichtlosigkeit“, bilanzierte Amtsrichter Dirk Hertle (54). Urteil: drei Jahre und neun Monate Haft.
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