Ein Zweitklässler (7) hat an der Nimburger Grundschule in Teningen bei Freiburg seiner Lehrerin mit einem Messer (9 cm Klinge) in den Bauch gestochen. Während die Lehrerin seit dem Vorfall am 6. März unter Panikattacken leidet und krankgeschrieben ist, spielen die Behörden den Vorfall herunter.
Polizeisprecher Walther Roth sagte der "Badischen Zeitung":
Wir haben versucht, die Dramatik herunterzustufen, die letztendlich gar nicht vorhanden war, ohne es herunterzuspielen.
Die Lehrerin sei wegen einer oberflächlichen Schnittverletzung im Krankenhaus behandelt worden. Ulrike Kleinknecht-Strähle, die Sozialdezernentin des Landkreises, sprach lediglich von einem "bedauerlichen Vorfall für alle Beteiligten". Das Jugendamt stehe in Kontakt mit dem Schulamt und werde Gespräche mit dem Schüler, seinen Eltern und der Schule führen.
Ich rate zur Besonnenheit. Es ist ein Kind, ein siebenjähriges Kind.
Lehrerin warnte die Behörden vor dem Jungen
In der "Bild"-Zeitung zeichnet das Opfer jedoch ein anderes Bild des 7-Jährigen. Ihre Wunde am Bauch musste im Krankenhaus operiert werden.
Ich leide noch heute unter dem Angriff und finde es schlimm, dass das so verharmlost wird.
Besonders tragisch: Die Lehrerin hatte bereits im Januar in einem Brief an das Schulamt vor dem aggressiven Schüler gewarnt. In dem Schreiben, der "Bild" vorliegt, heißt es unter anderem:
Aufgrund der täglichen Vorfälle (Beißen und Schlagen von Mitschülern und Lehrern, Zerschlagen des Lineals auf dem Kopf eines Mitschülers, Werfen von Stühlen…) und seiner stetigen Unberechenbarkeit fühle lich mich nicht mehr in der Lage, für die Sicherheit meiner Schüler zu garantieren.
Antrag auf Schulversetzung bleibt unbeantwortet
Eine Antwort erhielt die Lehrerin darauf nicht. Dabei soll der Junge schon in der Kita auffällig gewesen sein. Seit der ersten Klasse gebe es zudem einen Antrag, dass er in eine andere Einrichtung komme. Auch darauf gab es keine Antwort.
Also kam es am 8. März schließlich zum Eklat. Die Lehrerin hatte den aggressiven Schüler auf den Flur gesetzt, weil er zum wiederholten Male den Unterricht gestört hatte. Als sie wenig später nach ihm sehen wollte, hatte er sich - vermutlich aus dem Bastelzimmer - ein Messer besorgt. Die Lehrerin forderte ihn auf, ihr das Messer zu geben, da stach er zu.
Trotz des Vorfalls hat die Lehrerin Mitleid mit dem 7-Jährigen. Der "Bild" sagte sie:
Ich würde mir wünschen, dass der Junge die Hilfe bekommt, die er braucht.
Das Schulamt Freiburg wollte sich gegenüber der Zeitung nicht äußern.
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