Der Fahrer einer Mähmaschine wusste genau was er tat, als er eine Wiese mähte, in der sich noch zwei Rehkitze befanden. Helfer, die versuchten, die Tiere zu retten, mussten zusehen, wie er ein Tier nach dem anderen brutal niedermetzelte.
Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, ereignete sich der Zwischenfall bereits am Sonntag, dem 17. Juni, auf einer Wiese in der Oberpfälzer Gemeinde Pentling bei Regensburg. Am Vortag waren zwei Pächterinnen eines benachbarten Wiesengrundstücks am Spätnachmittag informiert worden, dass am kommenden Morgen gemäht werden würde. Die beiden Frauen, die wussten, dass sich im hohen Gras eine Ricke mit ihren beiden Kitzen aufhielt, organisierten mehrere Helfer, darunter auch vier Kinder, um die Wiese vor dem Mähen zu durchkämmen. Doch als sie um 9.30 Uhr vor Ort eintrafen, war bereits ein Traktorfahrer mit einem sechs bis acht Meter breiten Mähwerk bei der Arbeit - entgegen der Verabredung und mit Wissen um die Tiere im Feld.
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Im Video: "Klopfer, bist du es?" Reh und Kaninchen tollen auf einer Wiese herum
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Trotz dieser Gefahr versuchten die Tierschützer die Reh-Kinder zu finden - aber der Traktor war schneller, wie eine der Frauen berichtete:
Ich schrie und winkte dem Fahrer zu, sofort zu stoppen, was er auch tat. Als ich bei dem verletzten Kitz ankam, sah ich, wie es sich blutend in das verbliebene Gras zurückrobbte. Zwei Beine hingen nur noch leblos an dem kleinen Körper. Das Kitz schrie und blutete an verschiedenen Stellen.
Der Fahrer stieg allerdings nur kurz aus und kümmerte sich nicht weiter um das verletzte Tier. Wenig später erwischte er dann das Geschwisterchen des ersten Kitzes. Die Beobachtungen der Zeugin waren diesmal noch schrecklicher:
Bei diesem quollen die Eingeweide aus einem Schlitz in der Flanke. Zudem zog es ein Bein hinterher, das nahezu abgetrennt worden war.
Weil der Traktorfahrer unbekümmert weitermachte, ohne sich um die verletzten Rehe zu kümmern, verständigten die Tierschützer über die Polizei einen Jäger, der den schwerverletzten Tieren den Gnadenschuss gab.
Nach Zeugenberichten läuft die Ricke bis heute laut rufend über die gemähte Wiese und sucht ihre beiden Jungen.
Dass sich solche schrecklichen Vorkommnisse eigentlich leicht verhindern lassen, zeigt die Initiative Kids for Kitz des bayerischen Jagdverbandes. Hier wird Kindern gezeigt, mit welchen Mitteln sich der Mähtod verhindern lässt. Eine dringend notwendige Aktion.
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