Berlin. Wurde der frühere Finanzvertrieb AWD des umtriebigen Unternehmers Carsten Maschmeyer Opfer einer jahrelangen Rufmord-Kampagne? Dieser Tat bezichtigt sich zumindest der Hamburger Versicherungskaufmann Stefan Schabirosky selbst.
Der 46-Jährige erklärt, er habe über Jahre hinweg eine Diffamierungs-Kampagne gegen AWD und Maschmeyer, den Partner von Veronica Ferres, gesteuert und sei dafür auch noch von der Konkurrenz des Versicherungsvertriebs DVAG aus Frankfurt am Main bezahlt worden.
In seinen dieser Tage als Buch („Mein Auftrag: Rufmord“, Herbig Verlag) erscheinenden Bekenntnissen behauptet Schabirosky außerdem, er habe für seine Aktionen rund 6000 Euro monatlich von der DVAG erhalten, über die Jahre seien das rund 500.000 Euro gewesen. Seine Beichte hat er mittlerweile mit einer eidesstattlichen Versicherung untermauert, die „Handelsblatt“ und „Welt am Sonntag“ vorliegen.
Schabirosky war nach seiner Ausbildung als Versicherungskaufmann zunächst über zehn Jahre beim AWD tätig, wurde aber im Jahre 2003 wegen interner Streitigkeiten entlassen und bot sich anschließend der Konkurrenz an, die ihn seiner Aussage nach offiziell als Controller einstellte, während er die nächsten Jahre nur ein Ziel verfolgen sollte: den AWD platt zu machen. Auch zu seinen Methoden äußert sich der selbsternannte „Rufmörder“ in dem Buch: Unter anderem entwendete er noch bei seinem alten Arbeitgeber Unterlagen, ließ Anti-AWD-Seiten im Internet lancieren, reichte anonyme Strafanzeigen gegen den AWD ein, munitionierte Anlegeranwälte auf und frisierte interne Papiere, mit denen er etliche Journalisten seriöser Medien von „Süddeutscher Zeitung“ über „Stern“ bis NDR versorgte.
Im Jahr 2007 war der nicht nur imagemäßig angeschlagene Maschmeyer tatsächlich bereit, seine AWD-Anteile an den Finanzkonzern Swiss Life zu verkaufen, in dem sein Unternehmen später auch aufging. Schabirosky wähnte sich damals am Ziel und verlangte von seinen DVAG-Partnern eine Millionen-Prämie. Als die Frankfurter nicht zahlten, begann er zu intervenieren und verlor in dieser Zeit zweimal vor Gericht gegen die DVAG. Da sei es allerdings nicht um die Rufmord-Kampagne an sich gegangen, sondern nur um die Rechtmäßigkeit der Erfolgsprämie, heißt es aus dem Umfeld von Schabirosky, der sich selbst derzeit nicht weiter äußern will.
Maschmeyer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die DVAG sah sich bislang nicht in der Lage, auf die Vorwürfe kurzfristig zu antworten.
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