Am 9. September stieß ein Baggerfahrer in der Nähe der Trierer Römerbrücke bei Aushubarbeiten ohne es zu bemerken auf einen Goldschatz. Beim Abladen fand man dann einzelne Münzen. Als der Baggerfahrer in einem Lokal telefonierte und den Fund ansprach, brach bei den übrigen Gästen ein Goldrausch aus und sie suchten nun ihrerseits nach Goldmünzen im Aushub. So kam es, dass der Wirt des Lokals sein Bier an jenem Abend in antiken Münzen bezahlt bekam.
Die Episode in der Kneipe war allerdings nur ein Vorspiel zur eigentlichen Schatzsuche durch Archäologen. Sie bargen an dem Grabungsort insgesamt über 2650 Münzen mit einem Gewicht von 18,5 Kilogramm, von denen 1500 aus Gold waren. Der reine Materialwert des Fundes wird mit 700.000 Euro angesetzt – der wissenschaftliche Wert dagegen ist nicht zu beziffern. In römischen Zeiten hätte man von dem Geld 200 Legionäre ein Jahr lang bezahlen können oder, etwas kostspieliger, einen Provinz-Gouverneur.
Belagertes Trier
Doch warum wurde der Schatz damals vergraben? Die jüngsten Münzen könnten darüber Auskunft geben. Sie stammen aus dem Jahr 196, als ein Bürgerkrieg im römischen Reich tobte. Die Truppen des Aufständischen Generals Clodius Albinus belagerten damals auch das kaisertreue Trier. Wie es scheint, lagen die Arbeiten an der Porta Nigra, zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits in den letzten Zügen. Um den Angreifern keine Kletterhilfen zu bieten, wurden allerdings die Gerüste abgebaut, so dass das Bauwerk unvollendet blieb und keine Verzierungen als Bauschmuck ausgeführt wurden.
Der Goldschatz, der allem Anschein nach eine offizielle Kasse war, wurde vermutlich im Zuge dieser Kriegswirren im Boden vergraben. Warum er dann nicht mehr gehoben wurde ist unklar. Die Stadt konnte dem Angriff der Truppen von Clodius Albinus widerstehen und konnte von den Feinden nicht eingenommen werden. Wahrscheinlich nahm die Person, die den Schatz vergraben hatte, dieses Geheimnis mit in sein Grab. Ob die Person bei Kampfhandlungen starb oder fliehen musste, bleibt unklar.
Das Rheinische Landesmuseum Trier zeigt den kompletten Goldschatz vom 6. September 2013 bis zum 22. April 2014 in der Sonderausstellung „Goldene Zeiten“.
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