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Sind depressive Personen auch immer aggressiv?

16.03.2014, 10:55 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Wenngleich ich hier auch nicht für alle Depressiven sprechen kann, so habe ich doch den Verdacht, dass gerade depressive Menschen ihre Aggressionen derart stark unterdrücken, dass sie oftmals gar nicht mehr bemerken, wenn sie selbst aggressives Verhalten zeigen. Aggression kennen verschiedene Spielarten und so kann es in einer Partnerschaft mit einem Depressiven schnell zu unauflösbaren Spannungen kommen. Meist weiß der Betroffene nicht von seinen Problemen oder wälzt sie auf den Partner/die Partnerin ab. Es sind weniger die Aggressionen, denen sich ein Mensch bewusst ist, die zum Problem werden, denn zumeist gehören die auch an diese Stelle hin. Aber die unbewussten Entladungen der Seele, die richten richtigen Schaden an. So manche Zuschrift in meinen Blogs bestätigt mir dies und ich selbst habe diese Erfahrung leider auch machen müssen. Als ob es für einen Angehörigen nicht schon schwer genug ist, mit einem ständig depressiv gestimmten Partner zusammen zu sein? Muss er sich nun auch noch ungerechtfertigten Aggressionen gegenüber sehen, zieht er nicht selten die weiße Fahne hoch. Ein Angehöriger ist auch nur ein Mensch. Irgend wann kann auch er nicht mehr...

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7 Kommentare

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Also ich habe jetzt 37 Jahre im Leben mit psychiatrischen Kliniken verbracht, habe Seminare über Selbstmord besucht, usw. In der Depression ist man nicht agro, weil die Kraft dafür einfach fehlt. Wenn ein Mensch von 8 bis 5 auf dem Sofasitzt und nicht mal mitbekommt, dass der Tag vergangen ist, und er nicht aufs Klo musste oder trinken oder Hunger hatte, der ist nicht agro. Der ist nur Gleichgültig gegen alles. Auf dem Weg aus der Depri kann es vorkommen, weil die Anforderungen der Mitmenschen ihm wieder bewusst werden und er der Erwartungshaltung noch nicht gerecht werden kann. Agressionen gibt es eher bei der manischen Depression, in der Manie, aber auch da nur bei Menschen die dazu neigen. Die anderen sind dann eher überdreht (was auch furchtbar nerven kann lol)
  • 29.03.2014, 14:33 Uhr
  • 0
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Ich arbeite seit vielen Jahren in einer psychosomatischen Tagesklinik und habe viel mit depressiven Menschen zu tun. Sicher sind sie auch mal aggressiv, ob nun passiv oder aktiv sei dahin gestellt. "Als ob es für einen Angehörigen nicht schon schwer genug ist, mit einem ständig depressiv gestimmten Partner zusammen zu sein? " Dies und ähnliches höre ich nicht selten von Angehörigen. Sicher ist es nicht leicht. Aber haben Sie sich mal in die Lage des Kranken versetzt? Der leidet unter dem was er tut, fühlt und denkt und steht dem hilflos gegenüber. Sie helfen dem Kranken nicht, indem Sie ihn aburteilen und ihm zeigen, wie er sie nervt. Befassen Sie sich mit der Materie, besuchen Sie Angehörigengruppen, gehen Sie zu Paar- und Familiengesprächen... Es gibt noch mehr Möglichkeiten, dem Kranken und sich selbst zu helfen und zu erleichtern.
  • 16.03.2014, 13:49 Uhr
  • 3
Hallo Ilona,
und Danke für dein professionelles Verständnis der Depression. Allerdings wirst du für deine Arbeit bezahlt und gehst nach x Stunden wieder nach Hause und machst etwas anderes. Wer schon einmal einen Kranken zu Hause gepflegt hat, weiß dass dies etwas anderes ist. Im Übrigen habe ich durchaus Verständnis für Depressive - ich bin nämlich selbst einer. Dennoch schadet es der Beziehung nicht, das zu tun, wozu du mich auch aufgefordert hast, nämlich einmal gefühlsmäßig die Seite zu wechseln.
  • 16.03.2014, 15:00 Uhr
  • 0
Hallo Bernhard,
danke für die Rückmeldung. Du wirst es kaum glauben, ich bin durch meine eigene Erkrankung (BPS und rezidivierende depressive Störung) zu meinem Beruf gekommen. Ich kenne also alle Facetten aus eigener Erfahrung, auch in Familie und Partnerschaft.
Noch ein kleiner Hinweis: Die Aussage : "Allerdings wirst du für deine Arbeit bezahlt ..." ist nicht sehr angenehm. Ich mache meine Arbeit nicht wegen des Geldes.
  • 16.03.2014, 20:00 Uhr
  • 2
Upps, entschuldige, ich wollte dir keinesfalls zu nahe treten.
  • 16.03.2014, 20:12 Uhr
  • 0
Alles gut. Ich wollte es nur erwähnen zum besseren Verständnis.
  • 16.03.2014, 21:16 Uhr
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Den Begriff Aggression verbinde ich mit dem Wort Aggressor.
Ein Aggressor greift an.
Den Begriff Depression verbinde ich dem Wor Rückzug.
Der depressive Mensch zieht sich zurück.
Er trennt sich in der Regel von der Außenwelt, hat kaum noch Freude an seinem Handeln. Er pflegt sich nicht, er achtet sich nicht,
er fühlt sich nicht.
Eine Aggression zeigt er wenn überhaupt über bzw. gegen seine Depression.
Lebt er in einer Gemeinschaft nimmt sein Umfeld dieses selbstverständlich wahr. So kommt es in vielen Fällen zum vorschnellen Urteil gegen den Depressiven, mit der Argumentation: Der/Die ist nicht nur Depressiv, nein der/die ist auch noch aggressiv.
Und beides zusammen, wer will sich das schon anschauen. Also zieht man sich zurück, man hat ja oben genannte Gründe. Irgendwie traurig. Liebe Grüße Cornelia Bettina
  • 19.03.2014, 23:02 Uhr
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