Es ist ein Kreuz mit dem Zucker. Einerseits schadet er im Übermaß der Gesundheit, andererseits schmecken doch gerade die süßen Lebensmittel oft so lecker. Also was tun? Auf die guten Sachen verzichten? Das mag vernünftig sein, klingt aber sehr nach weniger Lebensqualität.
Die Lösung könnten gesunde Zuckeralternativen sein, sofern es sie denn gibt. Wir haben uns auf die Suche gemacht.
1. Brauner Zucker
Brauner Zucker wird fälschlicherweise häufig als gesund bezeichnet. Rohrohrzucker und Vollrohrzucker verdanken ihre Farbe der Melasse, dem Sirup der Zuckerrübe. Erst durch Aufreinigung verliert der Zucker seine Farbe und wird schlussendlich weiß. Das bedeutet aber auch, dass es kalorien- und gesundheitstechnisch zwischen weißem und braunem Zucker keinen Unterschied gibt. Denn die in der Melasse enthaltenen Mineralien sind so gering, dass sie keinen positiven gesundheitlichen Effekt haben. Fazit: keine gesunde Alternative
2. Honig
Honig ist bekanntlich ein natürliches Produkt. Er enthält wichtige Mineralien und Enzyme und wirkt antibakteriell. Dennoch sollte Honig nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Denn wie herkömmlicher Zucker kann er Zahnschäden verursachen, die Bauchspeicheldrüse belasten und unter Umständen sogar den Darm schädigen. Fazit: keine gesunde Alternative
3. Süßstoffe
Süßstoffe sind vor allem in Light-Produkten enthalten. Es handelt sich dabei um synthetisch hergestellte Zuckerersatzstoffe wie z. B. Aspartam und Saccharin. Süßstoffe haben zwar kein Kalorien und eine starke Süßkraft, trotzdem machen sie dick. Denn der Körper wird durch die Zufuhr von Süßstoffen ohne Kalorien getäuscht. Er erwartet aufgrund des Geschmacks eine hohe Kalorienmenge. Da die jedoch ausbleibt, signalisiert das dem Körper, dass er bei Süßem die Verdauung nicht mehr anwerfen muss. Zusätzlich verlangt der Organismus noch mehr Süßes. Gibt man dem nach, sind die Extra-Pfunde schon auf der Hüfte. Außerdem stehen die chemischen Süßstoff-Verbindungen im Verdacht, krebsfördernd zu sein. Bevor Sie also ihren Tee mit Süßstoff anreichern, greifen Sie lieber zum Stück Zucker. Fazit: keine gesunde Zuckeralternative
4. Dicksäfte
Ob Apfel, Birne oder Agave – Dicksäfte werden häufig als gesunde Süße angepriesen. Sie verfügen über eine größere Süßkraft, daher brauch man weniger davon. Lassen Sie sich nicht täuschen! Dicksäfte haben einen extrem hohen Zuckergehalt, der sich im Gegensatz zum Ahornsirup, überwiegend aus Fructose zusammensetzt. Fruchtzucker aus frischem Obst ist zwar nicht schädlich, in konzentrierter Form dagegen schon. Dann beeinträchtigt sie nämlich der Darmflora. Die Folge können Verdauungsprobleme sowie Entzündungen im Körper sein. Zudem ist konzentrierte Fructose ein Risikofaktor für Gicht und Nierensteine. Fazit: keine gesunde Zuckeralternative
5. Ahornsirup
Ahornsirup ist ein naturbelassenes Produkt und wird aus dem kanadischen Zuckerahorn gewonnen. Er enthält relativ viel Mineralien (Kalzium, Zink und Magnesium) und ist reich an Antioxidantien. Zudem werden ihm entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Er hat einen recht niedrigen glykämischen Index von 43 (Haushaltszucker: 70). Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel beim Verzehr langsamer ansteigt als bei herkömmlichem Zucker. Aus diesem Grund ist Ahornsirup laut Ernährungswissenschaftler Professor Dr. Chong Lee selbst für Diabetiker eine Alternative. Als rundum gesund ist er dennoch nicht zu bezeichnen, denn wie Haushaltszucker greift auch er die Zähne an. Fazit: in kleinen Mengen eine leckere Alternative
6. Kokosblütenzucker
Der bräunliche Zucker wird aus dem frischen Saft der Kokosblüte gewonnen. Er schmeckt nicht nach Kokos, sondern eher karamellig. Er ist weniger süß als herkömmlicher Zucker, hat kaum Fructose-Anteil und ist durch seinen niedrigen Glyx (35) hervorragend für Diabetiker geeignet. Darüber hinaus enthält Kokosblütenzucker sehr viele Nährstoffe. Dosiert wird er wie brauner Zucker. Sie sollten beim Kauf jedoch darauf achten, dass es sich um reinen Kokosblütenzucker handelt, der nicht mit anderen Zuckern gestreckt wurde. Einen Haken hat die leckere Süße, sie ist verhältnismäßig teuer. Fazit: gesunde Zuckeralternative
7. Stevia
Es handelt sich dabei um einen Zuckeraustauschstoff, der jedoch anders als Süßstoffe, natürlich gewonnen wird. Stevia ist deutlich süßer als herkömmlicher Zucker, hat aber viel weniger Kalorien sowie einen niedrigen glykämischen Index. Die Dosierung ist allerdings nicht ganz so einfach, weil man nur ganz geringe Mengen benötigt. Die Stevia-Pflanze zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie die Zähne nicht angreift. Fazit: gesunde Alternative
8. Xylit
Xylit ist wie Stevia ein Zuckeraustauschstoff natürlichen Ursprungs. Gewonnen wird er aus Mais oder Birke. Xylit ist in etwa so süß wie Haushaltszucker und kann auch so dosiert werden. Die Süße ist nicht nur für Diabetiker geeignet, sondern schützt laut Experten sogar vor bestimmten Bakterien. Eine amerikanische Studie ergab, dass Kinder, die über zwei Monate hinweg mit Xylit versorgt wurden, um 40 Prozent seltener an einer Mittelohrinfektion erkrankten. Eine Sache sollten Sie bei der Verwendung von Xylit jedoch beachten: In der ersten Zeit kann der Verzehr des Zuckeraustauschstoffs abführend wirken. Sie sollten also nicht gleich einen ganzen Kuchen mit Xylit backen, sondern den Körper langsam daran gewöhnen. Fazit: gesunde Zuckeralternative
9. Yaconsirup oder Yaconpulver
Yacon ist ein Wurzelgemüse aus den peruanischen Anden. Aus der Wurzel werden Sirup bzw. Pulver hergestellt, die als Süßungsmittel dienen. Geschmacklich ist Yacon weniger süß als Zucker oder Honig, dafür aber auch gesünder und kalorienärmer. Yacon liefert Eisen, Kalzium, Kalium und bekämpft freie Radikale. Sein glykämischer Index liegt bei 1 und ist daher auch für Diabetiker uneingeschränkt zu empfehlen. Fazit: eine rundum gesunde Zuckeralternative
122 Kommentare