Rohkosternährung liegt total im Trend. Überall werden frische Smoothies oder Powershakes angeboten, doch genau hier liegt die Gefahr: Es wird Obst und Gemüse gemixt, welches nicht zum rohen Verzehr geeignet ist.
Ernährungsexpertin Elvira Schwörer von der VZ Baden-Württemberg warnt vor dem Verzehr von rohen Lebensmitteln, da es zu gesundheitlichen Risiken führen kann.
Im Netz kursieren Rezepte von Smoothies mit pürierten rohen Kartoffeln und geschredderten Tannennadeln.
Den kreativen Rezepten sind keine Grenzen gesetzt.
Raw Food wird oft von Vegetariern oder Veganern benutzt. Dabei verzichten sie gezielt auf das Erhitzen von Lebensmitteln. Sie gleichen durch Shakes die Mängel aus, die durch das Verzichten von Fleisch entstehen. Wer sich auf diese Art ernähren möchte, sollte über die Wirkung Bescheid wissen, denn man kann nicht alles einfach Aufschneiden oder Mixen.
Kartoffeln und Auberginen zählen zu den Nachtschattengewächsen und enthalten das Gift Solanin. Beides sollte unbedingt gekocht werden. Macht man dies nicht, kann es zu Magenbeschwerden oder Nierenentzündungen kommen. Auch Tomaten gehören zu dieser Gattung, sie kann man jedoch ohne Bedenken roh essen, da durch die rote Farbe der Solanin-Anteil sehr gering ist.
Bohnen sollten auf keinen Fall roh gegessen werden. In diesem Zustand sind sie giftig, egal ob grün oder gelb. Die in ihnen enthaltenen Phaseoline verklumpen die roten Blutkörperchen in unserem Körper. Durch das Kochen von Bohnen wird das Gift zerstört.
Rhabarber kann man im Sommer immer Essen. Aber bitte nicht roh, denn das Gemüse enthält viel Oxalsäure. Das kann das Wachstum von Nierensteinen fördern, wenn die Ernährung grundsätzlich wenig Kalzium und dafür viel oxalreiche Lebensmittel aufweist.
Holunder verliert schon durch einmaliges Aufkochen sein Gift.
Pilze sollten angebraten werden, da sie sonst Fuchsbandwürmer übertragen können– Zuchtchampignons kann man allerdings roh verspeisen.
Spinat und roher Mangold enthält Oxalsäure, die bei größeren Mengen und nicht gekocht den Verdauungstrakt beeinträchtigen kann.
Problemlos Essen kann man Kräuter, die sonst auch auf dem Speiseplan stehen. Das sind zum Beispiel Petersilie, Sauerampfer, Kerbel oder Dill.
Bei Wildkräutern wie Brennesel, Giersch oder Portulak sollte man sich an kundige Botaniker halten.
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