Depression wird immer mehr zur Volkskrankheit Nummer eins. Psychische Störungen sind mittlerweile weltweit die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.
"Nur etwa der Hälfte aller Betroffenen kann mit den gegenwärtig verfügbaren medikamentösen und psychologischen Therapien geholfen werden", so Prof. Felice Jacka, von der Deakin Universität in Geelong, Australien.
In ihrer jüngsten Studie, die im Januar 2017 im Fachmagazin "BMC Medicine" veröffentlicht wurde, konnten Jacka und ihr Forscherteam jedoch beweisen: Eine Ernährungstherapie kann Depressionen lindern, teilweise sogar heilen. In einigen Fällen sogar ganz ohne medikamentösen Einsatz. Die Ernährungs-Expertin sagt:
Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Ernährungsweise einer Person und ihrem Risiko für Depressionen gibt. […] Eine gesunde Ernährung reduziert deutlich die Gefahr, eine Depression zu entwickeln, während eine ungesunde Ernährung das Risiko erhöht.
Erstaunliche Ergebnisse
Für die dreimonatige Studie wurden Erwachsene, die alle an schweren Depressionen litten, in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt Gruppentherapie, die andere eine Ernährungstherapie.
Die Ernährungsgruppe nahm hauptsächlich Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Olivenöl zu sich. Verzichtet wurde auf verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren, Auszugsmehle, Frittiertes, Softdrinks, Süßigkeiten und Fast Food.
Nach drei Monaten bestätigten alle Teilnehmer der Ernährungsgruppe eine deutliche Besserung ihrer Symptome. Ein Drittel galt sogar als geheilt. In der Gruppentherapie-Gruppe dagegen nur 8 Prozent.
Umfassende Ernährungsberatung für Patienten
Die Forscher der Deakin Universität empfehlen daher, dass depressive Patienten auf jeden Fall eine umfassende Ernährungsberatung erhalten sollten. Noch bevor zu Medikamenten gegriffen wird.
Selbstverständlich ist in einigen Fällen eine zusätzlich medikamentöse Behandlung unumgänglich. Die Entscheidung darüber sollte immer der behandelnde Arzt treffen.
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