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Weihnachten wie es früher war

Weihnachten wie es früher war

09.12.2014, 06:22 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Hat Weihnachten noch den Zauber von früher?

Früher war alles besser, hörte ich oft die älteren Leute sagen.
Nun gehöre ich auch schon zu der Generation, die mehr zurück als nach vorne blickt und im Glanz der Erinnerung alles etwas verklärt sieht. Sicher war nicht alles besser als heute, der Fortschritt bringt ja auch seine Vorteile, aber etwas war früher bestimmt besser, das Weihnachtsfest.
Wenn im Oktober bereits Lebkuchen und Weihnachtsgebäck in den Regalen der Kaufhäuser locken, dann geht doch ein wenig der Vorfreude verloren.
Wie schön war es, wenn unsere Mutter in der Adventszeit mit dem Backen begann und das ganz Haus mit dem Duft von Zimt und Vanille erfüllt war. Das Backwerk wurde dann in Dosen abgefüllt und diese versteckt. Und erst am Heiligen Abend bekam jeder seinen, mit Leckereien, gefüllten Weihnachtsteller.
Die Adventszeit war überhaupt eine schöne und für mich unvergessliche Zeit. Während unsere Mutter backte, saßen wir um den Küchentisch herum und sangen oder unser Vater las uns Märchen vor. Es war wohlig warm, das Holz knisterte im Ofen und der Duft der frisch gebackenen Plätzchen erfüllte den Raum. Wenn mal ein Blech daneben ging, dann durften wir die leicht angekokelten essen. Das war ein Fest.
Besonders viel Mühe gab sich mein Vater jedes Jahr mit der Krippe. Um den Stall herum baute er eine wundervolle Welt auf, aus Moos, Tannenzweigen und kleinen Ästchen, aus denen er Gatter für die Schafe und sogar eine kleine Brücke bastelte. Für das Wasser des Baches benutzte er das Aluminiumpapier seiner Zigarettenschachtel.
Es gab viele Weihnachtsfeste, die mir in lieber Erinnerung sind. Aber bei meinem ersten Weihnachtsfest jagte ich meiner fünf Jahre älteren Schwester einen riesigen Schrecken ein.
Ich kam 11 Tage vor dem Hl.Abend zur Welt, damals lag meine Schwester Karin mit Scharlach in der Isolierstation des Krankenhauses und wusste nicht, dass sie inzwischen eine kleine Schwester bekommen hatte.
Als Karin aus dem Krankenhaus entlassen wurde, feierten meine Eltern das Fest für sie nach.
Mit fromm gefalteten Händen und strahlenden Augen schritt Karin singend auf den Baum zu.
Ich lag halb verdeckt dahinter in einem Korb und fing zu schreien an.
Abrupt blieb meine Schwester stehen und mit einem entsetzten „Mutti!“ drehte sie sich um und vergrub ihren Kopf im Kleid unserer Mutter.
Später aber hat sie die lebendige Puppe geliebt.

© Lore Platz

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33 Kommentare

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Liebe Lore. Du warst ja fast ein Christkind. Wie schön Deine Erinnerungen. LG Eva
  • 14.12.2014, 22:08 Uhr
  • 1
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Danke liebe Lore,
eine schöne Erinnerung, am schönsten war es damals für mich bei Oma, als wir alle unsere Geschenke in einen Korb gaben und dann hat Oma sie verteilt, war das eine Freude. Ach auch schön die ganze Vorbereitung und
bei mir war es umgekehrt, denn ich habe eine kleine Schwester , die auch Karin heißt.
Liebe Grüße Mona
  • 12.12.2014, 18:58 Uhr
  • 1
Diese schönen Erinnerungen an die Weihanchtsfeste in meiner Kindheit lassen für mich auch heute noch den Zauber der Weihnacht erstehen.
Wünsche dir einen schönen dritten Advent
  • 13.12.2014, 01:34 Uhr
  • 0
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Sehr schöne Geschichte, Lore Danke
  • 10.12.2014, 11:33 Uhr
  • 1
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Ich fand Deinen Beitrag sehr schön Lore, aber ich gebe auch der Elli M. recht, es liegt an uns was wir aus der Weihnachtszeit und dem Fest machen. Ich bemühe mich jedes Jahr etwas innezuhalten und lasse etwas mehr Ruhe in den Alltag einkehren. Den Konsumterror vesuche ich weitestgehend zu vermeiden.
  • 09.12.2014, 19:12 Uhr
  • 0
Das mache ich auch und die Erinnerungen an die schöne Advents und Weihnachtszeit meiner Kindheit, lassen mich auch heute noch den Zauber der Weihnacht erleben.
  • 10.12.2014, 23:01 Uhr
  • 0
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Trotz weniger Geld u. kleinerer Geschenke war Weihnachten heimeliger, herzlicher u. friedfertiger ......... Erinnere mich bei diesem Bericht unheimlich gern an Weihnachten auf dem Bauernhof meiner Großeltern ......... Danke für Deinen Beitrag !
  • 09.12.2014, 13:09 Uhr
  • 2
Freut mich!
  • 09.12.2014, 17:26 Uhr
  • 1
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  • 09.12.2014, 11:36 Uhr
  • 0
Danke!
  • 09.12.2014, 12:22 Uhr
  • 1
Meine Eltern hatten eine kleine Landdwirtschaft. Auch die Eltern von meinem Vater lebten mit im Haus. Es war sehr beengt und so blieb es nicht aus, daß Sie sich meistens in den Haaren lagen. Aber an Weihnachten waren Sie wie umgewandelt. Meine Mutter backte immer eine Buttercremtorte , die mein Opa so gerne aß. Nach der Bescherrung gab es Würstl mit Kraut und Kartoffelsalat,denn meine Mutter besonders gut konnte. Dann wurde Kaffee gekocht und die Torte angeschnitten. Ich sehe meinen Opa heute noch vor mir; mit seinen Schnaunzer , der voller Buttercreme war. Für mich was es ein Rätsel wie man hintereinander drei Stücke verdrücken konnte und noch dazu Buttercreme. Ich mag Sie bis heute nicht. Aber meine Mutter hat meinen Opa im wahrsten Sinne des Wortes die Torte um den Mund geschmiert.
Denn leider hat der Frieden nicht sehr lange gehalten.
Aber wenigsten Weihnachten war gerettet.
  • 10.12.2014, 18:25 Uhr
  • 1
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bei mir hat es immer wieder ganz wunderbare weihnachten und ganz schreckliche gegeben ! und natürlich auch ganz normale ! manche haben schrecklich angefangen und sind dann schön geworden , aber auch anders rum !
  • 09.12.2014, 10:58 Uhr
  • 0
Da hoffe ich doch, dass die wunderbaren in der Mehrzahl waren
  • 09.12.2014, 12:23 Uhr
  • 0
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Weihnachten war früher eine verzauberte Zeit. Schon die Adventszeit mit dem Backen der Kekse , gemischt mit dem Duft der Kerzen, einfach schön. Die Geschenke waren nicht so groß, aber wurden dankbar angenommen.
  • 09.12.2014, 10:43 Uhr
  • 1
Die Geschenke waren nicht viel, aber wir waren glücklich und dankbar
  • 09.12.2014, 12:24 Uhr
  • 1
  • 09.12.2014, 13:14 Uhr
  • 0
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schön ,ich finde trotzt schlechteren Zeiten war es schöner
  • 09.12.2014, 07:48 Uhr
  • 2
Ja, denn heute sind viel Kinder so übersättigt, dass sie sich gar nicht mehr richtig mehr freuen können.
Eine Bekannte hat ihrer Nichte ein kleines (sie hatte nicht viel Geld) liebevoll verpacktes Geschenke gegeben, diese riss das Papier auf und meinte: "Ist das Alles!"
Es ist heute so viel von Altersarmut die Rede, aber ich habe keine Angst davor, denn als Nachkriegskind habe ich gelernt auch mit wenig auszukommen. Meine Eltern haben es ja vorgelebt, auch in bescheidenen Verhältnissen kann man glücklich und vor allem zufrieden sein.
  • 09.12.2014, 12:29 Uhr
  • 3
Es zieht einem tatsächlich die Schuhe aus wie undankbar und unverschämt heute manche Kinder sind, wenn sie etwas geschenkt bekommen. Wenn dann die Person die mit viel Liebe und Phantasie etwas verschenkt und es wird dann so damit umgegangen das muss sehr weh tun. Es wäre natürlich auch noch zu hinterfragen warum dieses Kind derart gefühllos reagiert hat. Ein wirklich geliebtes Kind verhält sich ja nicht so.
  • 09.12.2014, 13:13 Uhr
  • 2
ganz recht Elisabeth.
Es fragt auch Keiner: warum ist das so? Leben wir es vor? Ist es Ersatz für zuwenig Liebe und Zuwendung? Woher kommt diese "Undankbarkeit"?
Mit all diesen Eigenschaften wird doch kein Kind geboren, sondern wohl eher dazu gebracht / erzogen.
  • 09.12.2014, 16:23 Uhr
  • 2
Das Mädchen war ein Einzelkind, das bei jedem Weihnachtsfest im Überfluss bekam. Liebe bekam sie genug, meiner Meinung aber Affenliebe. Wenn sie in der Schule durch Schwätzen störte waren die Anderen Schuld und die Mutter meinte auch einmal, die Lehrerin könnte ihr Kind nicht leiden.
Manchmal kann sogar Liebe zu viel sein, wenn sie falsch angewendet wird.
Ich lernte das Kind kennen, ihre Tante brachte sie mit, da war es drei Jahre. Damals sagte ich zu ihrer Tante, mit der werdet ihr noch Ärger bekommen, spätestens wenn sie zur Schule geht.
So war es dann auch!
  • 09.12.2014, 17:20 Uhr
  • 1
Das dachte ich mir gleich - entweder Affenliebe oder gar keine Liebe. Sowas ist sehr sehr traurig, denn in erster Linie sind da die Eltern schuld, wenn ein Kind sich so verhält. Das Schlimme ist nur, dass so ein Kind später nur sehr schwer die Kurve kriegen wird, wenn überhaupt und meistens haben solche Menschen völlig überzogene Anforderungen an ihre Mitmenschen, meinen immer die sind ihnen n o c h etwas schuldig.
  • 09.12.2014, 17:58 Uhr
  • 1
Weihnachten wie es früher war wird es nicht mehr geben. Das Angebot ist viel größer, die Wünsche sind gewaltiger.
Die Unzufriedenheit ist gestiegen. Weihnachten war früher das große Fest der Liebe und der Familie. Die Religion und der Glaube daran hat früher an Weihnachten eine große Rolle gespielt. Was ist heute noch übrig davon?? Was ist noch übrig geblieben vom Sinn von Weihnachten und der Stimmung??? Auf jedem Weihnachtsmarkt dröhnt mir Rockmusik entgegen. Die Menschheit selber hat das Weihnachten von früher kaputt gemacht. Ein Fest der leuchtenden Kinderaugen, der Freude, des Friedens und des Glaubens. Es war einmal, wie die Märchen beginnen.
Unendlich schade
  • 10.12.2014, 17:05 Uhr
  • 2
Leider muss man sagen - pflichte ich dem vollstens bei. Der Konsumrausch hat eigentlich auf der ganzen Llinie alles Wertige zerstört.
  • 10.12.2014, 20:05 Uhr
  • 1
Aber es liegt doch an uns die Werte von früher weiter zu geben. Ich lebe im "schwarzen Bayern" wo die Kirche an vielen Orten noch eine Rolle spielt und auch alte Bräuche und Traditionen gepflegt werden.
  • 11.12.2014, 09:13 Uhr
  • 2
Liebe Lore, natürlich haben Sie Recht. I c h habe meinen Kindern noch Werte beigebracht und sie sind eigentlich immer angenehm damit aufgefallen. Aber schauen wir doch mal in die Familien rein, wer hat denn noch wirklich Zeit sich für seine eigenen Kinder geschweige denn für andere Zeit zu investieren? Dabei kann man gerade von Kindern sehr viel auch lernen. Ich staune immer wieder. Andererseits nimmt die seelische Verwahrlosung der Kinder immer mehr zu. Wer keine echte Liebe und Zuneigung in seinem engsten Umfeld, d.h. Familie erfährt kann sich ja nur zu seinem Nachteil entwickeln.

Weihnachten lädt uns alle ein uns wieder an das Kind in uns zu erinnern, das muss man mit dem Herzen feiern. Der Rummel drumherum, also gutes Essen, herrliche Plätzchen, Christbaum, etc. sind eine nicht zu verachtende Nebensächlichkeit, feiern tu ich Weihnachten voller Dankbarkeit, dass ich sein darf und natürlich mit meiner Familie.
  • 12.12.2014, 20:46 Uhr
  • 1
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erst jetzt hab ich die scheu vorm weihnachtsfest verloren.vater starb sehr früh und so wars immer ein heulfest für mich.genießen kann ich es, erst in den letzten jahren.
  • 09.12.2014, 07:36 Uhr
  • 0
Das ist traurig, aber schön, dass du es jetzt wenigstens genießen kannst
  • 09.12.2014, 12:30 Uhr
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