Seine Visionen von einer Welt ohne Atomwaffen bescherten Barack Obama 2009 den Friedensnobelpreis. Den Grundstein für die Ächtung nuklearer Gewalt wurde jedoch schon viel früher gelegt. Nämlich heute vor genau 50 Jahren.
Nach jahrzehntelangen Atomtests und noch immer unter dem Eindruck der Kuba-Krise, wurde am 5. August 1963 der „begrenzte Atomteststoppvertrag“ von den USA (Dean Rusk), der UdSSR (Andrei Gromyko) und Großbritannien (Sir Douglas Home) unterzeichnet. Er verbietet Nuklearwaffentests, die nicht unterirdisch durchgeführt werden, untersagt also alle Versuche, die in der Atmosphäre, dem Weltraum und unter Wasser stattfinden. Außerdem verbietet er Tests, die radioaktive Ablagerungen außerhalb des eigenen nationalen Territoriums verursachen.
Auch die BRD unterzeichnete den Atomteststoppvertrag kurze Zeit später, nämlich genau heute vor 50 Jahren, am 19. August 1963.
Obwohl unterirdische Sprengungen weiterhin erlaubt sind, bremst der Vertrag den Rüstungswettlauf und zeigt, dass die Supermächte kooperieren wollen. Damit markiert er einen wichtigen Punkt im kalten Krieg - auch wenn ihm ein zähes, internationales Ringen voraus ging. Denn bereits am 31. Oktober 1958 hatten von Großbritannien, die Sowjetunion und die USA eine Atomteststopp-Konferenz eröffnet. Die USA und die UdSSR einigten sich dort über eine temporäre Einstellung ihrer Nuklearwaffenversuche ("Moratorium"). Dieses Moratorium wurde jedoch im Jahre 1961 wieder eingestellt und die beiden Supermächte führten ihre Atomtests fort. Dadurch wurde wieder das öffentliche und politische Interesse an einem Teststoppabkommen geweckt.
Können Sie sich an diese Zeit noch erinnern? Wie wurde ein solcher Vertrag, der ja eigentlich dazu gedacht ist, Menschen und Natur im Kalten Krieg zu schützen, in der Bevölkerung aufgenommen? Bekam man solche Abkommen in der Öffentlichkeit überhaupt mit?
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