Liebe Leute,
auch wenn das Ergebnis der Landtagswahlen in Oberösterreich aufgrund der Meinungsumfragen vorhersehbar war: ich bin dennoch bestürzt über das Wahlergebnis, eine rechte Partei ist die zweitstärkste politische Kraft im Land.
Bis in die 1970er Jahre war es – wohl unter dem Eindruck des 2. Weltkrieges – gesellschaftlich verpönt, sich als politisch rechts zu bekennen. Die FPÖ war eine Kleinpartei. Das änderte sich beinahe schlagartig, nachdem Haider die Führung dieser Partei übernommen hatte: ‚rechts‘ zu sein wurde salonfähig, immer mehr Alt- und Neonazis krochen aus den Löchern hervor, in denen sie sich bis dahin versteckt hatten, gewaltbereite Skinheads traten auf den Plan. Dieser Rechtsruck war nicht nur in Österreich, sondern auch in manch anderen Ländern Europas erkennbar.
Seither können die rechten Parteien einen ständigen Zuwachs verzeichnen. Sie punkten bei der Bevölkerung vor Allem damit, dass sie die Fremdenangst vor Zuwanderern und Flüchtlingen beständig schüren. Während die Flüchtlingsbewegungen des vorigen Jahrhunderts aus Ungarn, Tschechien und Polen als gerechtfertigt und akzeptabel geschildert werden – sind es doch ‚Menschen aus unserem Kulturkreis und mit unserer Religion‘ gewesen -, stellt man die jetzigen Flüchtlingsströme als gefährlich für die gesellschaftliche Ordnung dar, weil sie aus anderen Kulturkreisen kommen und eine andere Religion haben.
Eine solche Einstellung ist nichts Anderes als Rassismus.
Ich kann mir nicht helfen: mich erinnert das an eine Zeit, in der ein zum Deutschtum konvertierter Österreicher Europa mit Rassismus und Faschismus überzogen hat, nachdem er - demokratisch gewählt – in Deutschland an die Macht gekommen war.
Erfahrungsgemäß wiederholt sich die Geschichte, wenn man nichts daraus lernt.
Deshalb gilt es jetzt mehr denn je, gegen diese Tendenzen Widerstand zu leisten – wie Leonidas der Armee von Xerxes am Thermophylenpass Widerstand geleistet hat, nachdem er zur Kapitulation aufgefordert worden war. MOLON LABE.
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