Vielen Deutschen droht im Alter die Armut, wenn sie nicht zusätzlich privat vorsorgen. Davor warnt die Bundesregierung laut der "Süddeutschen Zeitung" in ihrem "Alterssicherungsbericht 2016".
Demnach gehe das Versorgungsniveau der zukünftigen Rentner "ohne zusätzliche Altersvorsorge in den kommenden Jahren deutlich zurück". Vor allem für Geringverdiener bestehe ein "erhebliches Risiko". Die Regierungsanalyse wird vom Bundesarbeitsministerium alle vier Jahre erstellt.
Gesetzliche Rente von größter Bedeutung
Aus dem 258 Seiten langen Dokument geht auch hervor, dass die gesetzliche Rente die größte Bedeutung für die Altersversorgung hat. So waren Anfang 2015 rund 17 Millionen Menschen in Deutschland über 65 Jahre. Die Rentenkasse kam dabei für 75 Prozent der gezahlten Altersleistungen auf.
Zusatzeinkünfte erhalten knapp ein Drittel der Rentner aus der betrieblichen Altersvorsorge, im Schnitt ungefähr 418 Euro brutto monatlich. Ähnlich verhält es sich mit ausgezahlten Zusatzrenten aus privaten Versicherungen.
Am häufigsten generieren Senioren Einkünfte über Zinseinnahmen. Im Westen Deutschlands erhalten Ehepaare durchschnittlich 282 Euro monatlich, Alleinstehende 178 Euro pro Monat. Einige wenige verfügen zudem über Miet- oder Pachteinnahmen. Ist dies der Fall, kann ein Rentnerehepaar mit monatlichen Einnahmen von 947 Euro rechnen.
Beamte stehen am besten da
Die Analyse basiert auf der Studie "Alterssicherung in Deutschland". TNS Infratest befrage dafür 2015 30.000 Bürger zu ihrer Einkommenssituation. Auffällig sind vor allem Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Erhält ein Mann im Alter netto durchschnittlich 1700 Euro pro Monat, sind es bei Frauen nur 600 Euro.
An der Spitze stehen Beamte. Deren Pensionen belaufen sich im Schnitt auf 2300 Euro netto.
Fast die Hälfte aller Selbstständigen kommt dagegen nicht einmal auf 1000 Euro, weshalb Arbeitsministerin Andrea Nahles eine Vorsorgepflicht für Selbstständige einführen will.
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