Der ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat in der Wochenzeitung DIE ZEIT den Populismus verteidigt. „Eine Meinung mundgerecht zu machen ist für sich nichts Schlechtes“, sagt Gauweiler, der sich selbst als Populisten bezeichnet. „Das wissen übrigens auch Intellektuelle, Schriftsteller, Journalisten, wenn sie bei ihrem Publikum punkten wollen.“ Populismus werde zu oft als negativer Kampfbegriff benutzt, so Gauweiler, um sich als etwas Besseres abzugrenzen. Aber: „Nennen Sie mir irgendeinen Politiker, der nicht auch populistisch agiert!“
Das gilt auch für Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Auf ihre Art, in einer subtileren Weise“ sei auch sie eine Populistin, so Gauweiler. „Ihre Entsagungsästhetik – immer bescheiden, immer zurückhaltend – ist auch eine Form der Abgrenzung.“ Der westlichen Politik generell wirft Gauweiler vor, fantasielos geworden zu sein. Sie rede „nur in Schleifen, widerspricht sich, wirkt unglaubwürdig."
Gauweiler war zuletzt Bundestagsabgeordneter und stellvertretender CSU-Parteivorsitzender. 2015 legte er Amt und Mandat wegen innerparteilicher Differenzen über die Euro-Rettungspolitik nieder.
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