Der Pakistaner Navid B., der nach dem Berlin-Anschlag zunächst als Hauptverdächtiger galt und später freigelassen wurde, hat erzählt, wie es zu seiner Festnahme am Montagabend kam.
„Die Polizei nahm mich beim Hansaplatz fest (etwa 1,8 Kilometer entfernt vom Breitscheidplatz, d. Red.). Ich war in der Nähe eines Parks (des Tiergartens, d. Red.) und wollte meine U-Bahn erwischen, um nach Hause zu fahren“, sagte der Asylbewerber Navid B. der „Welt am Sonntag“. Er habe zurück in seine Unterkunft am Flughafen Tempelhof gewollt, um zu schlafen.
„Dabei musste ich eine Straße überqueren und rannte, weil mir Autos entgegenkamen", sagte Navid B. "Ein paar Polizisten haben mich rennen sehen und mich angehalten. Sie fragten mich, warum ich renne, und ich sagte ihnen, es war wegen der Autos. Dann kam meine U-Bahn, aber sie haben mich weiter festgehalten.“
Er wisse nicht, wohin er gebracht worden sei. Die Polizisten hätten ihn gefragt, ob er den Anschlag verübt hatte, „aber ich sagte ihnen, dass ich unschuldig bin. Ich habe nichts gemacht.“ Die Nacht von Montag auf Dienstag habe er in Gewahrsam verbracht. „Danach schickten sie mich in ein Hotel. Anschließend wurde ich in eine andere Flüchtlingsunterkunft gebracht, aber ich weiß nicht, wo sie sich befindet.“ Er sei nicht in seine Unterkunft am Flughafen Tempelhof zurückgekehrt.
B. sagte, er sei vor einem Jahr nach Deutschland gekommen. Er rechne nicht damit, Asyl zu erhalten.
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