CDU-Vize Julia Klöckner hält den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz derzeit für maßlos überschätzt. "Nicht jeder, der als Messias gefeiert wird, ist auch einer. Auch Herr Schulz wird noch den Tatsachenboden berühren", sagte Klöckner im Interview mit der "Welt".
Herr Schulz sei neu, die Leute seien neugierig auf ein unbeschriebenes Blatt. "Er hat sich noch in keinem inhaltlichen Thema festgelegt. Wir sind im Februar und nicht im Wahlmonat September, deshalb rate ich zu Gelassenheit und guter Vorbereitung."
Klöckner warf Schulz vor, dann still zu werden, wenn es konkret werde: "Er hat ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn er die Millionenabfindungen gescheiterter Manager zurecht kritisiert, aber im aktuellen Falle seiner Parteifreundin Frau Hohmann-Dennhardt laut schweigt, die nach einem Jahr mit einer zweistelligen Millionen-Abfindung den VW-Vorstand verlässt und das mit Unterstützung des SPD-Ministerpräsident von Niedersachsen."
Schulz' Äußerungen seien laut Klöckner identisch mit dem Populismus von Rechts oder Links:"Wenn man den SPD-Kandidaten hört, hat man den Eindruck, die SPD sei seit Jahrzehnten an keiner Regierung beteiligt. Man könnte glauben, er sei noch nie in Brüssel gewesen, geschweige denn in führender Position. Herrn Schulz Äußerungen könnten auch von ganz Rechts oder ganz Links kommen."
6 Kommentare