Petition 69341
Aufenthaltsrecht - Anspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit für bestimmte Personengruppen vom 08.01.2017
Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass alle nichteuropäischen Staatsbürger, die - gänzlich unabhängig von dem jeweiligen Aufenthaltsstatus (Zuwanderer, Flüchtlinge, Asylsuchende,...) - mit Vollendung des 25. Lebensjahres einen mindestens 10jährigen Aufenthalt in der Europäischen Union nachweisen können und sich dem Wesen des Grundgesetzes verpflichtet fühlen, einen ansonsten bedingungslosen Anspruch auf die Deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Begründung
Es gibt mehrere Begründungen für diese Petition. Grundgedanke: es gibt (noch) keinen Europäischen Pass, und Deutschland ist führende Macht innerhalb der Union. Dementsprechend wäre dies meiner Ansicht nach eine sinnvolle Ergänzung der bereits bestehenden Regeln zum Erwerb der Deutschen Staatsbürgerschaft.
Faktisch haben wir viele Jugendliche mit nichteuropäischer Staatsbürgerschaft, die aus verschiedensten Gründen seit Kindesalter in der Union leben und sich hier sozialisiert haben. Sofern auch von diesen Jugendlichen gewollt, sollte es ihnen ermöglicht werden, dass sie sich eine Zukunft in Europa aufbauen - ohne wenn und aber.
Die Sozialisierung und der gesellschaftliche Beitrag wird oft erschwert durch ein Wirrwarr an Gesetzen und Regelungen, die nicht auf Integration, sondern auf Ausgrenzung zielen. Ferner sind wir als Europäischer Wirtschaftsraum angewiesen auf die Qualifikationen, das Engagement und die Arbeitskraft dieser Jugendlichen, die fürderhin als Botschafter Europäischer Werte und Kompetenz agieren könnten.
Mit einem schlichten Gesetz der geforderten Art könnte Deutschland ein positives Zeichen in der Union setzen. Am besten wäre natürlich eine entsprechende Europäische Regelung, die der Strahlkraft Europäischer Werte gerecht wird.
Im Grunde sollte jeder Mensch das Recht auf freie Wahl des Wohn- und Arbeitsortes haben. Wir sollten es aber jenen vielen jungen Menschen erleichtern, die besonders darunter leiden, dass sie nicht frei von teils absurden bürokratischen Hürden in einer Union studieren, arbeiten und leben können, mit deren Werten sie sich grundsätzlich identifizieren und zu deren Erfolg und Fortschritt sie beitragen wollen - in welchem Land der Union auch immer.
https://epetitionen.bundestag.de/pet..._69341.html
Diskussionszweig: Besser: Erlauben der doppelten Staatsbürgerschaft
Erstellt 13.03.2017 - 00:47 von Michael Meß .
Nach der geltenden Rechtslage haben wohl die meisten der in dieser Petition genannten Personen bereits jetzt einen Einbürgerungsanspruch.
Ein großes Problem ist jedoch die Tatsache, daß man (von Ausnahmen abgesehen) nur eine Einbürgerungszusage bekommt und erst eingebürgert wird, nachdem man aus seiner alten Staatsbürgerschaft entlassen wurde.
Das verlangt von Personen, die sich einbürgern lassen wollen, um sich hier voll zu integrieren, ihre Wurzeln in ihrem Heimatstaat abzuschneiden.
Dies fällt schwer, wenn man noch Verwandte dort hat und wenn man nicht jedesmal, wenn man diese besuchen möchte, erst ein teures Visum beantragen müssen möchte.
Da lebt es sich als Ausländer hier dann einfach besser mit einer Niederlassungserlaubnis, die einem ja auch Schengen-Reisefreiheit gewährt, wobei man dann bei Reise in sein Nicht-EU-Heimatland kein Visum braucht, da man ja dessen Staatsangehörigkeit besitzt.
Auch darf die deutsche Staatsangehörigkeit nicht automatisch verloren gehen, wenn man eine Andere annimmt.
Auch wenn ich diese Petition nicht wirklich hilfreich finde, fände ich es dennoch gut, wenn jemand, der mindestens 10 Jahre mit eigenen Beiträgen in die Rentenversicherung eingezahlt hat, nicht von Sozialhilfe lebt und nicht vorbestraft ist, auch ohne Nachweis von Sprachzertifikat und Einbürgerungstest eingebürgert werden kann und dann eine doppelte Staatsangehörigkeit besitzt, wenn er seine alte Staatsangehörigkeit nicht freiwillig aus eigenem Antrieb abgibt.
https://epetitionen.bundestag.de/pet....tab.1.html
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