Es liest sich wie ein Kriminalroman: Die chinesische Regierung hat Medienberichten zufolge in den letzten Jahren dutzende CIA-Spionageoperationen im eigenen Land “systematisch auseinandergenommen”. Seit Ende 2010 seien innerhalb von zwei Jahren mindestens ein Dutzend CIA-Agenten getötet oder gefangen genommen worden.
Der "New York Times" gegenüber nannten mehrere US-Funktionäre das Spionage-Desaster einen der schlimmsten Vorfälle seit Jahrzehnten.
Ein CIA-Spion soll laut einer Quelle vor den Augen seiner Kollegen in einem Regierungsgebäude erschossen worden sein, um noch aktive oder zukünftige Spione einzuschüchtern.
Laut dem Bericht hätten die US-Geheimdienste Schwierigkeiten den Verlust wieder gut zu machen. Der "New York Times" zufolge glauben mehrere interne Ermittler, dass die Chinesen einen "Maulwurf", einen Doppelagenten, in der CIA haben oder es geschafft haben den Code zu hacken, mit dem die CIA und ihre ausländische Quellen kommunizieren. Währendessen soll das FBI die CIA wegen "schlampiger Arbeit" in Beijing für die Verluste verantwortlich gemacht haben.
Ehemalige Beamte hätten der Zeitung verraten, dass ein Restaurant, in dem sich die CIA-Agenten mit Informanten zu treffen pflegten, voller Abhörgeräte war. Zudem sollen einige Kellner des Restaurants Mitarbeiter des chinesischen Geheimdienstes gewesen sein.
Sprecher der CIA verweigerten der "New York Times" und anderen Medien jeden Kommentar zu den Vorfällen.
Die Anzahl an erwischten CIA-Informanten in China sei vergleichbar mit der Zahl an Agenten, die in der Sowjet Union und Russland, dank Informationen des ehemaligen CIA-Spions Aldrich Ames und des FBI-Agenten Robert Hanssen, geschnappt werden konnten.
Laut zwei ehemaligen US-Beamten beliefe sich die Zahl der in China erwischten Agenten sogar auf ganze 20 Personen, heißt es weiter in dem Bericht.
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