Behördenwahnsinn pur: Ein fünf Monate altes Baby erhielt laut der "Bild am Sonntag" vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen Brief, der es aufforderte unverzüglich das Land zu verlassen - Sonst werde es zwangsdeportiert!
Die Familie des Jungen dürfe aber erstmal in Deutschland bleiben.
Yasin Nazari wurde 14. Dezember 2016 im bayerischen Traunstein geboren. Seine Eltern waren vor zwei Jahren vor dem Krieg nach Deutschland geflohen. Zmarai und Nazimeh Nazaris Asylantrag ist jedoch zwei Tage, bevor Yasin geboren wurde, abgelehnt worden. Sie wurden bislang noch im Land geduldet, da sie das Urteil vor Gericht anfochten.
Ihr 15-jähriger Sohn Milad darf aufgrund einer Leukämie-Erkrankung in Deutschland bleiben - Die Anwälte der Familie fordern, dass sie zusammen hier leben dürfen sollten.
Nun müssen die Nazaris aber erstmal den nächsten Schock verkraften: Der fünf Monate alte Yasin erhielt einen offizellen, an ihn adressierten Brief, der ihn zur unverzüglichen Ausreise aufforderte - Es habe noch 30 Tage Zeit.
Laut der "Bild am Sonntag" hieße es in dem Brief weiter, dass Yasin im Heimatland seiner Eltern nicht verfolgt werde, da er ja nie dort gewesen sei.
Manfred Kösterke, Anwalt der Nazaris, hält das Vorgehen der Behörden für "skandalös".
Einem Baby einen Abschiebebescheid zuzustellen, ohne die gerichtliche Entscheidung über das bekannte Verfahren der Eltern abzuwarten, zeugt davon, dass oft nur Textbausteine zusammengestellt werden“, sagte er der „Bild am Sonntag.
Die Nazaris waren aus Afghanistan geflohen, nachdem der Vater laut Bericht ins Gefängnis gesteckt worden war. Ein Verwandter eines hohen Beamten sei auf sein Auto aufgefahren und bei dem Unfall gestorben. Die Familie des Beamten habe danach Blutrache geschworen. Auch der 13-jährige Sohn Ramin konnte nicht mehr zur Schule gehen, weil in seiner Heimat zu viele „Tote auf dem Schulweg“ lagen.
Der Bild am Sonntag sagt Vater Zmarai, dass er 40 Jahre alt sei, die letzten zwei dieser Jahre seien in Deutschland die schönsten seines Lebens gewesen. Die Familie sei in Deutschland gut integriert: Ihr Sohn Ramin spreche gutes Deutsch und schreibe gute Noten in der Schule, auch er äußert sich in dem Bericht:
Jetzt ist Papa zu Hause und kocht und Mama geht raus, wie sie will
Das BAMF soll dann der „Bild am Sonntag“ gegenüber Stellung bezogen haben: Die Übersendung eines negativen Bescheids an ein Kind führe manchmal zu der Besorgnis, das ein Kind ohne Eltern ausgewiesen werden würde. Dies sei aber nicht der Fall. Eine Ausreise der ganzen Familie ins als "sicher" eingestufte Afghanistan sei dennoch vorgesehen.
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