AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel attackiert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) massiv. In einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse" forderte sie einen Prozess gegen Merkel wegen deren Flüchtlingspolitik: „Wir müssen uns mit den Rechtsbrüchen der Kanzlerin auseinandersetzen. Angela Merkel müsste nach ihrer Amtszeit vor ein ordentliches Gericht gestellt werden.“
„In der Euro-Rettungspolitik und in der Flüchtlingskrise hat sie gegen geltendes deutsches und europäisches Recht verstoßen. Dafür sollte sie sich vor einem Richter verantworten müssen.“
Mit dieser Forderung schießt sich Weidel einer in AfD-Kreisen weit verbreiteten Haltung an. Hunderte Anzeigen gingen bereits gegen die Kanzlerin ein, ein Verfahren gegen sie gilt aber als unwahrscheinlich. Anzeigen wegen ihrer Politik werde in aller Regel von der Justiz für haltlos befunden.
Merkel habe ihre "rechtswidrige Flüchtlingspolitik ohne einen einzigen Bundestagsbeschluss vollziehen können", sagte Weidel der Zeitung weiter. Wenn die AfD in den Bundestag einziehe, werde sich "gehörig etwas verändern". "Wir werden endlich wieder gelebte Demokratie haben und zwar in dem Sinne, dass das Parlament die Bundesregierung kontrolliert."
Auch selbstkritisch gibt sich Weidel ihrer Partei gegenüber. Das Plakat "Burkas?
Wir stehen auf Bikini" gefällt ihr nicht. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich mit dieser Kampagne nicht glücklich bin", sagte Weidel.
Ebenfalls "nicht mit mir abgestimmt" ist ein Bild, das auf Terroranschläge Bezug nimmt, blutige Lastwagenspuren zeigt und den Schriftzug "Die Spur der Welt-Kanzlerin durch Europa" trägt.
Weidel weiter: "Man sollte nicht alles mit der Politik von Angela Merkel verknüpfen. Wenn eingebürgerte Islamisten anderswo Anschläge begehen, kann man ihr das nicht anlasten. Solche intellektuelle Schnitzer darf es nicht mehr geben."
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