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Sein Sohn Henry (3) starb den Bolustod: Triathlon-Star spricht über Schmerz ...

Sein Sohn Henry (3) starb den Bolustod: Triathlon-Star spricht über Schmerz und Trauer

News Team
01.08.2016, 10:18 Uhr
Beitrag von News Team

Till Schramm ist stark, talentiert, zäh und ehrgeizig genug, um zu den besten Triathleten des Landes zu gehören. Doch es gibt Dinge im Leben, die auch Sieger-Typen wie Schramm zusammenbrechen lassen. Dem 31-Jährigen ist das Schlimmste passiert, das Eltern widerfahren kann: Er hat sein Kind verloren. Im Januar kam sein kleiner Sohn Henry im Alter von drei Jahren ums Leben, weil er sich im Kindergarten in Köln-Dellbrück an einer Karotte verschluckt hatte.

Ein halbes Jahr danach sprach Schramm nun mit dem Kölner „Express“ über den Verlust seines Kindes. Es sind Sätze voller Verzweiflung, Trauer und – noch sehr versteckt – der Hoffnung, irgendwann zurückzufinden in einen neuen Alltag. Derzeit führt Schramm, wie er sagt, „ein Leben, dass ich nie führen wollte. Und wenn ich nicht meinen Sohn Theo hätte, dann wüsste ich wirklich nicht, was ich hätte tun sollen. Theo ist wie eine Taschenlampe, die bei mir ins Dunkle leuchtet.“ Alles jemand, der das Leben eher leicht nehmen konnte, verstand er nicht, wenn sich andere „endgütlige Gedanken“ machten. Doch nun sei er ein anderer Mensch.

Top-Triathlet Schramm erzählte im „Express“, wie er von der Schreckensnachricht erfuhr. „Ich saß auf dem Rennrad, als meine Frau mich anrief und mir erzählte, was passiert war.“ Schramm raste zum Kindergarten. „Schreiend, flehend und weinend.“

Doch für sein Kind kann niemand mehr etwas tun. 30 Stunden kämpfen Ärzte um Henrys Leben, bis er letztlich für immer geht.

Er starb den sogenannten Bolustod oder Bissentod. Dabei verursacht ein im Rachen feststeckender Fremdkörper Druck auf das Kehlkopf-Nervengeflecht einen Reflex, welcher einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand zur Folge hat.

Schramm macht niemandem Vorwürfe, wie er der Zeitung weiter sagt.

Du machst dir alle möglichen Gedanken als Eltern, setzt hinter jede Impfung deinen Haken, aber an so einen Scheiß denkt man einfach nicht.

Schramm fühlt noch immer tiefe Trauer beim Gedanken an Henry: „Der Schmerz geht nicht weg, aber er verändert sich.“

Um nicht gänzlich in ein schwarzes Loch zu fallen, versucht Schramm seinen Tag Struktur zu gehen. Er, der einst schlampig war, räumt nun penibel auf, wer im Gespräch mit dem "Express" erzählt. Die Ordnung gibt ihm innerlich Halt. Und Schramm versucht über den Sport am Leben zu bleiben. Er trainiert hart für langes Distanzen und hat dabei seinen toten Sohn bei sich.

Laufen bringt Geist und Körper zusammen

Diesen Satz schreibt Schramm, als er im April einen Nachtlauf macht: für Henry.

Ich verbringe viel Zeit mit ihm. Wenn ich schwimme, laufe oder mit dem Rad fahre, dann ist er bei mir. Ich springe auch nachts über die Friedhofsmauer, wenn das Tor verschlossen ist, um an seinem Grab zu sein. Ich investiere viel Zeit und Liebe in die Grabpflege. Henry bleibt mein Sohn.
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13 Kommentare

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Das schlimmste was Eltern passieren kann. Wenn sie ihre Kinder verlieren. Der Schmerz wird immer bleiben. Wünsche der Familie ganz viel Kraft.
  • 02.08.2016, 16:28 Uhr
  • 1
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Was für ein schreckliches Erlebnis. Es ist in der Tat das Schlimmste was einem passieren kann. Der Tod eines Kindes. Hier kann ich nur mein tiefes Mitgefühl aussprechen und wünschen, daß die Wunde eines Tages nicht mehr soooo schmerzt.
  • 01.08.2016, 23:21 Uhr
  • 1
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Rubrik "Sport und Freizeit" - Bericht über den sehr traurigen Tod eines kleinen 3jährigen Jungen, der an einem Fremdkörper erstickt ist. Zufälligerweise war sein Vater Sportler.

Es wäre vernünftiger gewesen an Grosseltern und Eltern zu appellieren darauf zu achten, was ihre Kinder in den Mund stecken. Leider nicht das erste Kind, das z. B. an einem Bauklötzchen oder Ahnlichem erstickt. Meinem Sohn wäre in vergleichbarem Alter beinahe das Gleiche widerfahren, als er ein hartes Bonbon verschluckte, das sich im Kehlkopf verkantete. In diesem Falle hilft nur eines: ganz schnell das Bauchfell direkt unterhalb der Rippen zusammenpressen, am besten unter Zuhilfenahme einer Stuhllehne. Das führt zu einem Würgereiz. Luftröhrenschnitt beherrschen ja die wenigsten von uns.

Einem Kleinkind im Kindergarten unbeaufsichtigt eine harte Karotte zum Knabbern zu geben halte ich im Übrigen für verantwortungslos.
  • 01.08.2016, 16:43 Uhr
  • 2
Die Antwort ist fast o.k. nur eins: Das mit der Stuhllehne dauert zu lange und ist zu unsicher. Einen Drei- Jährigen würde ich mir mit den Kopf nach unten zur Brust nehmen und mit beiden Händen übereinander wie eine Riesen-Faust auf die erwähnte Stelle drücken, damit die Rest-Luft, die nach einem Atemvorgang in jeder Lunge verbleibt, den Fremdkörper herausdrückt !!! (Da würgt nichts!!!)
  • 01.08.2016, 20:05 Uhr
  • 1
Und jetzt zu dem Anderen ! Meine Enkel essen in meiner Gegenwart Karotten. Ich kann selbst bei Blickkontakt nicht verhindern, dass sie mal ein größeres Stück abbeißen. Und wenn sie es dann nicht richtig durchkauen würden............. Da kann man niemanden einen Vorwurf machen. Unglücke geschehen manchmal, auch wenn man vielleicht ohnmächtig daneben steht.
  • 01.08.2016, 20:10 Uhr
  • 2
So ist es Wolfrüdiger - Unglücke passieren nun mal, aber es ist wirklich das Schlimmste was einem passieren kann, wenn das Kind stirbt und man nichts mehr für es tun kann.
Ich hatte mich übrigens auch als Kind an einem Bonbon verschluckt und meine Eltern haben, wie Du schon beschrieben haben mich meine Eltern kopfüber gehalten und es hat funktioniert wie man sieht.
Allerdings frage ich mich auch, warum man Kleinkindern rohe Karotten zum knabbern gibt, wo man doch mittlerweile weiß, dass die gesunden Nährstoffe der Karotten nur in Verbindung mit Fett vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden können.
  • 01.08.2016, 21:18 Uhr
  • 0
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Sehr traurig das ganze alles gute der Familie.
  • 01.08.2016, 15:24 Uhr
  • 1
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Ruhe in Frieden, Henry, unsere Herzen sind bei Dir
Wir vergessen Dich nie und werden uns einmal wiedersehen
  • 01.08.2016, 14:54 Uhr
  • 0
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Es ist schlimm, wenn man einem Kind in das Grab blicken muss.
Mein Mitgefühl!
  • 01.08.2016, 13:00 Uhr
  • 2
ich weiß. wie das ist.Vor über einem Jahr haben wir unsere kleine Enkeltochter zu Grabe getragen.Es ist das schlimmste was einem passieren kann.Am schlimmsten war es für die Familie.Wenn ich heute an das Grab gehe,spreche ich immer
mit ihr und erzähle ihr von der Familie
  • 01.08.2016, 18:51 Uhr
  • 1
Ich fühle mit Ihnen und Ihrer Familie . Gruß
  • 01.08.2016, 19:43 Uhr
  • 1
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Ein Kind zu verlieren...das Schlimmste, was einem als Eltern passieren kann!
  • 01.08.2016, 10:52 Uhr
  • 5

Jaaaa.
  • 01.08.2016, 12:18 Uhr
  • 1
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