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Was tun, wenn das Internet kaputt geht…?

Was tun, wenn das Internet kaputt geht…?

Christine Kammerer
16.02.2013, 16:28 Uhr
Beitrag von Christine Kammerer
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Einige Jahrtausende lang kam die Menschheit ohne das Internet klar. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, wie wir das damals hingekriegt haben. Selbst die analog Geborenen sind inzwischen längst zu bekennenden Netz-Jüngern mutiert und zeigen der Generation iPad auch schon mal gerne, wo der digitale Hammer hängt. Zum Beispiel hier auf seniorbook.de.

Nun gibt es ja so eine merkwürdige Gesetzmäßigkeit, die dafür sorgt, dass man Dinge, die keiner hat, auch nicht sonderlich vermisst. Wenn sie aber viele haben, werden sie mit einem Mal begehrenswert. Und wenn sie dann plötzlich gar nicht mehr verfügbar sind, ist die Katastrophe perfekt. Genaugenommen basiert unsere gesamte Infrastruktur inzwischen auf dem Internet. Notfallpläne? Nicht vorhanden. Wenn es aber nun tatsächlich einmal ausfallen sollte – und die Wahrscheinlichkeit, so das Weltwirtschaftsforum, ist mit zehn bis 20 Prozent gar nicht mal so gering - katapultiert uns das technologisch zurück ins Mittelalter. Naja, jedenfalls mindestens bis in die 1980er. Bis wir eine Lösung gefunden haben. Und das kann dauern…

Wer hat das Internet kaputt gemacht?


Wahrscheinlich würden Sie erst einmal ein paar Stunden ratlos vor dem Monitor sitzen, bevor die unglaubliche Botschaft Ihre Gehirnwindungen erreicht: Das Internet ist kaputt. Die Telefonleitungen zum Provider laufen heiß. Falls überhaupt noch irgendetwas geht, hängen Sie in der Endlosschleife fest. So, wie wir Menschen nun einmal beschaffen sind, würden Sie sich vermutlich zu allererst fragen: Wer hat es kaputt gemacht? Und schon wären wir wieder mitten im Kalten Krieg.

Weil es nämlich auf der ganzen Welt sowieso nur genau drei Staaten gibt, die sofort in den engeren Kreis der Verdächtigen fallen würden: Russland, China und natürlich der Iran. Nur wüssten wir dann eben auch nicht mehr, was dort wirklich passiert, weil ja auch keiner mehr irgendwas twittern könnte und Fernsehen gucken wir ja neuerdings auch nur noch digital. Also müssten wir wieder den offiziellen Verlautbarungen Glauben schenken. Was wir selbstverständlich auf gar keinen Fall tun würden. Alles wie gehabt.

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Bis auf die kleine unwesentliche Tatsache, dass Sie dann auch keine Arbeit mehr hätten, außer natürlich, Sie wären Förster oder Gärtner. Ein totales Verkehrschaos ist sowieso vorprogrammiert. Dass es bei der DB Probleme gibt, sind wir ja gewohnt, aber natürlich wären auch alle Flughäfen komplett lahm gelegt. Nürnbergs führerlose U-Bahn steckt im Tunnel fest und Heerscharen von hilflosen Autofahrern blockieren den Straßenverkehr. Weil das Navi ausgefallen ist. Und Sie könnten wahrscheinlich noch nicht einmal mehr einen Stadtplan kaufen. Kasse? Offline. Geldautomat? Außer Betrieb. Die Börse? Crash. Und die Strominfrastruktur müsste ohnehin erst mal ganz vom Netz.

Man ganz abgesehen von dem Chaos, das dann ausbrechen würde, gibt es natürlich auch einige Branchen, die vom Internet-Blackout profitieren würden. Die Zeitungsverleger zum Beispiel. Zumindest theoretisch. Eigentlich ein Wunder, dass die selbst noch nicht auf die Idee gekommen sind. Tja. Aber natürlich funktioniert auch in Deutschlands Redaktionen alles nur noch digital…

Auch die Telefonie. Jedenfalls ganz überwiegend. Sich eben mal mit Freunden zusammen telefonieren? Fehlanzeige. Das Smart Home verwandelt sich in einen Albtraum, weil nichts mehr manuell steuerbar ist. Beleuchtung, Heizung, Überwachungssysteme? Totalausfall. Millionen leichenblasser Internet-Junkies taumeln nach Jahren freiwilliger Isolation vor dem PC verwirrt durch die Straßen und skandieren lauthals „LOL“ und „ROFL“. Falls sie den Weg bis zur Haustür noch finden. Mark Zuckerberg wird wahrscheinlich keinen einzigen Tag im wirklichen Leben überleben, aber von unseren 452 Facebook-Freunden würden wir vermutlich auch nur ein paar ganz wenige ernsthaft vermissen. Und man müsste morgens wieder aus dem Fenster schauen statt aufs Smartphone-Display, um zu sehen, wie das Wetter ist. Einen Vorteil hätte die Sache aber doch: Die Geburtenrate würde deutlich steigen.

Quellen und interessante Links:

ZEIT: Was wäre, wenn das Internet ausfiele?

Galileo: Totalausfall Internet (Video)

P.M.: Was passiert, wenn wir plötzlich offline wären?

Das Ende des Internet

Das Internet neu starten

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31 Kommentare

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Hallo, bin gerade erst auf diesen Beitrag gestoßen.

Ich habe vor nicht so langer Zeit das Buch "Rattentanz" von Michael Tietz gelesen.
Hier eine kurze Beschreibung:

"Ein Alptraum wird Wirklichkeit: Weltweit brechen die Stromnetze zusammen, von einer Sekunde auf die andere geht nichts mehr. Binnen kürzester Zeit herrschen Chaos, Anarchie und das Gesetz des Stärksten. Die Extremsituation bringt die Bestie im Menschen zum Vorschein."

Für alle die Mut haben, lesen.

LG und trotzdem schöne Adventszeit
Erika
  • 02.12.2013, 16:05 Uhr
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Mit dem Internet ist es letztlich wie mit allen techn. Errungenschaften und Erfindungen. Wir nutzen sie und nach einer gewissen Zeit „brauchen“ wir sie. Natürlich würde ein Ausfall eine große Katastrophe bedeuten, für jeden Einzelnen von uns, wie auch für die gesamte Gesellschaft. Viele unserer aktuellen „Erfindungen“ basieren nun mal auf dem Internet, so wie es kaum ein Auto geben würde, hätte man das Rad nicht erfunden.
Für viele Menschen (Kranke, Behinderte z.B.) hat das Internet auch eine wichtige soziale Komponente. Oft ist dies der einzige regelmäßige Kontakt zur „Aussenwelt“.
Natürlich gibt es auch Missbrauch, Menschen die sich unnötigerweise in Abhängigkeit begeben und reale soziale Kontakte vermeiden. Aber Missbrauch gibt es immer.
Wir brauchen das Internet und sollten vernünftig damit umgehen....
und einen Notfallplan haben.
  • 03.10.2013, 17:03 Uhr
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überlegt euch mal ,wir sollen einen fleischlosen tag einlegen ,einverstanden, ich schlage auch einen freien tag ohne Internet ,und diesen wünsche ich mir auf den Sonntag zu verlegen und dann keinen Strom
  • 19.08.2013, 21:29 Uhr
  • 0
Christine Kammerer
Solange das auf Freiwilligkeit beruht, finde ich das eine sehr gute Idee!
  • 20.08.2013, 09:55 Uhr
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Interessant ,... die Aussichten ?

Wäre bedauerlich wenn man pötzlich nichtmehr mit der "Ganzen Welt" sich austauschen kann?
  • 20.05.2013, 22:20 Uhr
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Ich bin begeistert vom Internet!!! Trotzdem sehe ich auch die Nachteile, die sich daraus ergeben. Fakt ist, dass wir uns ganz schön abhängig davon machen, aber das ist wohl mit fast jeder technischen Entwicklung bzw. Revolution so. Problematisch ist aber, dass viele Menschen (abgesehen von beruflicher Abhängigkeit ect.) mit sich selbst nichts mehr anzufangen wissen, kaum noch reale soziale Kontakte haben usw.

Ich bin auch stinksauer, wenn das Netz streikt (was in meinem 1. Jahr bei Telecolumbus noch nie vor kam, bei 1&1 davor ständig).

Aber dann besinne ich mich auf mein Buch - ohne Lesen lebe ich nicht. Oder ich greife mal wieder nach der Gitarre oder Ukulele, und da gibt es viel.

Jeder Fortschritt birgt eine Gefahr in sich. Was tun wir in den Großstädten bei einem Toatalausfall jeglicher Technik über längere Zeit? Katastrophe!
  • 12.05.2013, 11:46 Uhr
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Christine Kammerer
Ich gehöre auch zum erlesenen kreis der 1&1-Gescchädigten - stundenlang ohne Internet & Telefon und das regelmäßig (bis sie mich gnädigerweise aus dem Vertrag entließen), darüber müsste man eigentlich auch mal schreiben. Im Grunde bin ich auch ein echter Techno-Freak und abhängig vom Internet, aber mein soziales Leben findet glücklicherweise immer noch mit echten Menschen statt und auch Bücher leibe ich nach wie vor...
  • 12.05.2013, 15:49 Uhr
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Ohje, möcht ich mir gar nicht recht vorstellen, aber wie ich mich kenne, werde ich auch damit locker fertig. Diese Idee bzw. Vorstellung birgt ja auch viele Chancen für die Kreativität in uns.
  • 18.02.2013, 00:10 Uhr
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EDV-Ende der Vernunft!!!!!
  • 17.02.2013, 18:30 Uhr
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Als vor einiger Zeit hier der Strom ausfiehl, für eine Stunde immerhin, da verließen wir den Fernseher und wollten einfach zum Radio wechseln, allerdings wurde uns kurz darauf klar, dass das ja auch nicht ohne Elektroenergie geht. Wir sind also längst vom Medium "Strom" abhängig.
Beim Internet ist das etwas anders. Ich nutze es vor allem für die Kommunikation mit Freunden, die weiter entfernt in Polen, Russland, Amerika und Schweden wohnen. Per Mail und Skype geht das heute schnell und preiswert. Würde also das Internet ausfallen, dann müsste man eben wieder auf die Bedingungen der Post eingehen. Nur ein wichtiger Grund, dass ich froh bin, das Internet zu haben..
Es ist natürlich vollkommen richtig, sich nicht abhängig zu machen. die Informationsflut de sInternets muss man behersschbar halten. Es erfordert ein bisschen disziplin im denken, nur das zur Kenntnis zu nehmen, was man suchte oder wirklich braucht.
Ich lasse mich vom Internet nicht beherrschen und das nun schon seit BTX.
  • 17.02.2013, 16:49 Uhr
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Christine Kammerer
Das ist natürlich nur möglich, wenn man nicht mit dem Internet sein Geld verdient - so wie ich z. B.
  • 17.02.2013, 18:09 Uhr
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Dann ist die Katastrophe perfekt! Wahrscheinlich glauben viele Menschen, dies gar nicht zu überleben!!
  • 16.02.2013, 01:28 Uhr
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Ich habe ja jetzt schon ständig Errors von 400 - 403 und wenn man die beachtliche Länge dieses Dokuments https://developers.google.com/google..._api_errors berücksichtigt, dann kann man vielleicht nachvollziehen, dass ich nur darauf warte, dass Error 404 endlich erscheint und Schluss ist mit dem ganzen Internet ...
  • 15.02.2013, 20:27 Uhr
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Christine Kammerer
Das wäre aber doch auch schade, wenn ich keine netten Kommentare mehr bekommen würde. Und meine Beiträge müsste ich dann wahrscheinlich auf einer Kreidetafel vor dem Rathaus veröffentlichen...
  • 16.02.2013, 11:47 Uhr
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