Zunächst ist es wichtig, gutes Rohmaterial zu finden. Ich gehe also in ein soziales Netzwerk und suche mir einen Nutzer, der nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte ist. Er soll schließlich nicht merken, dass er ideologisch noch nicht ganz fertig ist. Und das Netz ist voll von solchen Leuten. Es dürfte also nicht besonders schwer sein, den richtigen Kandidaten zu finden.
Dann nehme man ein Geschichtsbuch zur Hand (Fortgeschrittene Bastler könnes es gleich mit "Mein Kampf" versuchen), entnehme daraus die Glorifizierungen und stopfe dem Kandidaten am Besten alles auf Einmal in den Rachen. Er muss ja merken, wie toll und aufbauend das sein kann, wenn er schon bisher im Leben nichts gebracht hat.
Es fehlt noch ein klassisches Feindbild wie Juden, Ausländer oder im Moment häufig verfügbar - einfach "Asylanten" und weist den Kandidaten eindringlich auf die Gefahren hin, die von diesem Feindbild ausgehen. Wichtig ist, niemals etwas Positives über das Feindbild zu sagen. Das bremst die Feindbild-Erziehung zu stark ab.
Dann nehme man eine große Portion Gemeinschaftsgefühl, das man am Besten von bereits fertigen Nazis bekommt, und führe den Kandidaten langsam in den erlauchten Kreis ein. Innerhalb dieser Gruppe wird er schnell merken, dass Anerkennung sehr wichtig ist und er diese Anerkennung NUR durch sein persönliches Grüppchen bekommt. Wie bei den Zeugen Jehovas soll er keine freundschaftlichen Kontakte zu anders Gesinnten pflegen, denn so etwas wäre absolut kontraproduktiv auf dem Weg zu einem Vollwert-Nazi.
Anerkennung erreicht man am Besten, indem man sein halb-fertiges Werk immer wieder verdeutlicht, dass nur seine Haltung zählt und alle Anderen ohnehin nur dumme Linke sind, die im günstigsten Fall die Baumschule besucht haben weil sie einfach nicht wissen, was wirkliche Werte sind.
Eine große Portin Menschenverachtung und eine Prise Anarchie verleiht dem Produkt die geschmackliche Note, die sich bei Stiefelleckern (Mitläufern) wie Endorphine auswirken. Damit erübrigt sich auch jede aktive Teilnahme an Fortpflanzungsversuchen, die durch sein natürlich geschwächtes Selbstbewusstsein ohnehin nur eingeschränkt möglich sind.
Wenn man ihm am Ende noch etwas gibt, was seine Gesinnung nach außen tgragen kann, ist sein Endzustand erreicht. Dafür eignen sich Uniformen oder Symbole wie eigene Ausweise, die nichts mit offiziellen Dokumenten zu tun haben, hervorragend. Gemeinsame Rituale und Sprechchöre wie "Wir sind das Volk" runden das Bild ab.
Viel Spaß beim Basteln!
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