Experten der Rentenversicherung sind überzeugt, dass künftig immer mehr Rentner von Altersarmut betroffen und deshalb auf Grundsicherung angewiesen sein werden, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aktuell haben über eine Million Menschen in Deutschland darauf Anspruch. Doch laut "Spiegel" beziehen nur 566.000 von ihnen tatsächlich die staatliche Leistung.
Sowohl Scham als auch Unwissenheit werden als mögliche Gründe dafür genannt. Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge verzichten Rentner umso eher auf einen Antrag, je geringer der erwartete Betrag aus der Grundsicherung ausfallen würde.
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DIW-Ökonom Johannes Geyer fordert, auf die Anrechnung von Vermögen zu verzichten und stattdessen nur die Einkommen eines Haushalts zu überprüfen. Der Aufwand wäre damit gering. "Das könnte auch die Rentenversicherung machen, sogar automatisiert ", sagte Geyer dem "Spiegel". "Damit könnte man das Stigma lindern."
IM VIDEO | Arm im Alter - So viel bekommen Rentner vom Staat
Anspruch auf staatliche Hilfe
Bei der Grundsicherung im Alter handelt es sich um eine staatliche Sozialleistung. Sie steht allen zu, deren Einkommen und Vermögen zu gering ist, um damit den Lebensunterhalt zu bestreiten.
Dabei gibt es einen Richtwert: Wer über ein durchschnittliches Einkommen von unter 823 Euro im Monat verfügt, sollte laut Deutscher Rentenversicherung prüfen lassen, ob ein Anspruch auf Grundsicherung besteht.
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