Paracetamol und Bier: So setzt die Bettel-Mafia in Deutschland Hunde unter Drogen

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Tierschützer schlagen Alarm. Um besonders viel Mitleid zu erwecken, stellen Bettler ihre Hunde absichtlich ruhig. Viele Tiere liegen sogar fast regungslos neben ihren Herrchen.

Andrea de Mello von der Münchner Tiertafel beklagt in der "tz":

Das liegt daran, dass die meisten von ihnen mit Drogen vollgepumpt werden. Die armen Tiere werden stillgelegt.

Hund kollabiert neben Bettler

Die Tierexpertin erzählte von einem Vorfall in der Münchner Altstadt. De Mello sei mit einer Freundin unterwegs gewesen, als sie einen schlafenden Hund neben einem Bettler sahen. Auf die Frage, warum sei Hund so ruhig sei, wollte der Bettler nicht so recht antworten. Die beiden Frauen streichelten das Tier – ohne Reaktion.

Als er die Augen öffnete, wollten wir dem Hund aufhelfen. Aber er schwankte nur. Dazu die trüben Augen. Er war klar mit Drogen vollgepumpt, damit er sich ruhig verhält.

Der Hund lehnte sich an die Beine der Frau, ehe er wieder umkippte. Die beiden Damen riefen die Polizei, die hatte jedoch nach eigener Aussage keine Handhabe.

Hunde werden vermietet

Die Bettel-Mafia geht laut dem Münchner Tierschutzverein sogar so weit, dass Hunde mittlerweile an Bettler vermietet werden – für fünf Euro am Tag. "Das sind keine Einzelfälle. Das hat System", sagte Judith Brettmeister der "tz". Oft erhalten die Tiere eine Mischung aus gemahlenen Schmerzmitteln wie Paracetamol und Bier. In einigen Fällen ermittelt die Polizei.

Die Tierschützerin sieht die Stadt München in der Pflicht. Es müsse eine Regeländerung her, um das Leid der Tiere künftig zu verhindern. Das Kreisverwaltungsreferat aber wirkt hilflos. So sagte ein KVR-Sprecher:

Verstöße gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen sind nur selten zu beobachten. Wir führen dies auch auf verstärkte Kontrollen des Veterinäramts zurück.

Aber keiner kann kontrollieren, ob die Tiere unter Drogen stehen.

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