Die Krätze breitet sich derzeit rasant aus. Die Fälle nehmen zu, wie der Berufsverband der deutschen Dermatologen mitteilt. Es gibt noch keine Erhebung mit konkreten Zahlen dazu. Doch alarmierend ist für die Mediziner die hohe Zahl der Rückmeldungen von Hautärzten. Über den starken Anstieg in - gerade in NRW - berichtet unter anderem "Der Westen".
Update: 30. November 2017, 12.50 Uhr Der Landkreis Viersen verzeichnet ebenson einen sprunghaften Anstieg: "In diesem Jahr wurden bisher 340 Fälle gemeldet", sagt Markus Wöhrl, Sprecher des Kreises, der "Rheinischen Post". 2015 lag die Zahl insgesamt bei 105 Ausbrüchen. Es heißt jedoch nicht, dass jeder gemeldete Fall am Ende auch wirklich Krätze sei.
[/f]In Remscheid steigt momentan die Zahl der Krätze-Fälle - und zwar rasant, wie der WDR berichtet. Das Gesundheitsamt teilt dort mit, dass sich die Zahl der gemeldeten Fälle verzehnfacht hat. Nach Angaben des Gesundheitsamtes sind es mittlerweile 50 Krätze-Fälle.
29. November, 8.27 Uhr Zwei Schüler der Regelschule 5 „Otto Lilienthal“ sind an Krätze erkrankt, wie das zuständige Gesundheitsamt der Östthüringer Zeitung mitteilte. Bis auf wenige Einzelfälle galt die Krätze in Deutschland bereits als ausgestorben.
29. November, 7.11 Uhr: Besonders betroffen ist der Raum Aachen: Die Zahl der gemeldeten Fälle stieg von elf im Jahr 2013 auf 316 im November 2016, wir die "Rheinische Post" berichtet. Anstiege wurden auch in Euskirchen, Düsseldorf und Köln verzeichnet.
29. November, 6.20 Uhr: Nach Angaben der "Rheinischen Post" stiegen die Fälle in Düsseldorf von 21 im Jahr 2013 auf 93 im Jahr 2016. In Duisburg sei eine Steigerung von 44 Fällen im Jahr 2014 auf 163 Fälle im Jahr 2016 zu verzeichnen. Das Gesundheitsamt Köln vermeldet laut RP ein Wachstum von 26 Fällen im Jahr 2013 auf 65 im laufenden Jahr 2016.
Stichwunden und Krätze – Besitzer lässt seinen Hund beim Tierarzt zurück
Wir stellen zum einen fest, dass es immer mehr Kinder in Kitas und Schulen gibt, aber auch eine wachsende Zahl von Senioren in Altenheimen", sagt Anne Bunte, Leiterin des Gesundheitsamtes in Köln, zu RP Online. "Zugleich muss man sagen, dass wir den größten Zuwachs an Fällen in Flüchtlingsunterkünften verzeichnen, vor allem in den letzten beiden Jahren."
Spinnentiere als Punkt erkennbar
Krätze bedeutet einen Befall der Haut mit Krätzemilben. Sie gehören zu den Spinnentieren, wie das Robert-Koch-Institut informiert. Weibliche Skabiesmilben werden 0,3 bis 0,5 mm groß (mit dem menschlichen Auge gerade noch als Punkt sichtbar), männliche Milben 0,21 bis 0,29 mm.
Die Parasiten dringen nicht viel tiefer als in die Hornschicht ein, weil sie auf Sauerstoffaufnahme durch die oberen Hautschichten angewiesen sind.
Das Hinenbohren dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Im der obesten Epidermis-Schicht graben die weiblichen Krätzemilben tunnelförmige Gänge und bewegen sich pro Tag ca. 0,5 bis 5 mm vorwärts.
Die Begattung findet auf der Hautoberfläche statt. Die männlichen Milben sterben danach, nur die befruchteten Weibchen graben sich in die Haut ein. Sie bleiben etwa 30 bis 60 Tage lebensfähig und verlassen in dieser Zeit das Tunnelsystem in der Regel nicht mehr.
Es stehen Medikamente bereit, um die Milben abzutöten. Um die Vebreitung einzudämmen sind außerdem verstärkte Hygienemaßnahmen nötig.
Kleidung, Handtücher und Bettwäsche müssen täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Sachen, die nicht gewaschen werden können, müssen sieben Tage luftdicht in eine Plastiktüte gepackt werden. Polster, Matratzen und Möbel müssen täglich abgesaugt werden.
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