Das ganze Jahr hocken sie in ihren Löchern und brüten über ihren Plänen, den Leuten auf mehr oder weniger legale Art und Weise das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und die Ideen sind vielfältig. Die Dauerbrenner Tiere, Kinder und Behinderte haben dabei die größten Erfolgsaussichten. Die Rede ist von dubiosen Spendensammlern, die jedes Jahr zur Weihnachtszeit an das Mitgefühl von unschuldigen Opfern profitieren wollen.
Schon längst wird auch das Internet für diese Machenschaften missbraucht und für den einfachen Nutzer ist es nicht immer einfach, zwischen seriös und unseriös zu unterscheiden. Ich stoße immer wieder auf solche Kriminellen, die sich gar nicht so gut verstecken, sondern mit scheinbar seriösen Angaben werben. Erst bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass der Spendenempfänger entweder etwa auf den Caymans beheimatet ist, oder Zahlungsarten bevorzugt, bei denen das Geld keinesfalls wieder zurück zu holen wäre, wenn der Betrug auffliegt.
In Zeiten von Internet und elektronischen Zahlungsarten wird es solchen Leuten auch sehr leicht gemacht und so sollte man wirklich Jedem raten, entweder in Bar oder per Zahlschein zu spenden. Doch es gibt ein paar Vorsichtsmaßnahmen, die man auch Online ergreifen kann. Und Tante Google kann auch recht hilfreich sein. Eine unbekannte Kontonummer in die Suchleiste von Google eingeben kann schon erste wichtige Informationen bringen. Zumindest die Bank sollte daraus ersichtlich sein, wenn man schon keine komplette Liste zu Hause liegen hat. Und wenn dann auch noch der Kontoinhaber angezeigt wird, ist das ein Volltreffer. Google kennt die wichtigsten Spendensammler und ihre Kontoverbindungen und daher ist diese Information auch recht zuverlässig.
Vorsichtig sollte man sein, wenn es keine Suchergebnisse gibt. Dann handelt es sich entweder um ein ganz neues Konto, das möglicherweise extra für dieses Spenden abzocken angelegt wurde, oder es ist ein Privatkonto, das rein gar nichts mit Gemeinnützigkeit zu tun hat.
Wer unbedingt an die großen bekannten Organisationen spenden will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch deren Verwaltungsaufwand bezahlt werden will und zumindest ein Teil der Spenden dafür verwendet wird. Immerhin Caritas und Rot-Kreuz Mitarbeiter in der Verwaltung arbeiten selten gratis.
Ganz vorsichtig sollte man bei privaten Spendenaufrufen für eine angeblich dringend benötigte OP eines Kindes - vorzugsweise mit einem Mitleid erregenden Foto - gesammelt wird. Die abgebildeten Personen mögen echt sein, haben aber mit dieser "Spendenaktion" nicht immer etwas zu tun. Das eigene Gewissen beruhigt so etwas kaum, wenn das Geld weg und der Empfänger über alle Berge ist.
Oft finden sich derartige Aufrufe auch in sozialen Netzwerken und da sollte man lieber zweimal hinsehen, bevor man sein Geld los wird.
Spendenbüchsen sind auch ein interessanter Punkt. In Einkaufsstraßen wird häufig mit ihnen gesammelt. Allerdings sollte man auch immer darauf achten, dass sie verplombt sind und nicht unbemerkt geöffnet werden können. Ich habe schon Fälle gesehen, in denen der vermeintliche Sammler in einer Kneipe sein Bier aus der Spendenkasse gezahlt hat.
Die Spendenbereitschaft sollte nicht unbedingt an die Jahreszeit gekoppelt werden, denn wer etwas tun will, kann das auch den Rest des Jahres. Aber aus irgendwelchen Gründen sitzt den Menschen das Geld in der Vorweihnachtszeit etwas lockerer als sonst.
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