Psychische Erkrankungen können Leben dramatisch verkürzen - bis zu 20 Jahre weniger

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Psychische Erkrankungen können Leben dramatisch verkürzen - bis zu 20 Jahre weniger

Von News Team, verfasst am 19.07.2019, 14:26 Uhr

Wer unter psychischen Erkrankungen leidet, lebt meist kürzer: Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der australischen Western Sydney University. Weil Betroffene ein bis zu zweimal höheres Risiko für Begleiterkrankungen entwickeln, führt dies zu einer verminderten Lebenserwartung. Im Extremfall beträgt die Differenz ganze 20 Jahre.

Für ihre Untersuchung werteten die Forscher rund 100 Studien und Meta-Analysen aus. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im englischsprachigen Fachmagazin „The Lancet“. Dabei stellten sie zwar fest, dass den vorzeitigen Todesfällen oft Selbstmord zugrunde lag. Dennoch hing die verminderte Lebenserwartung mehrheitlich mit einer schlechten Gesundheit zusammen.

Depression erhöht Risiko um 40 Prozent

Im Laufe ihrer psychischen Erkrankung entwickelten die betroffenen Patienten laut den Forschern neben Infektionen und Herz-Kreislauf-Problemen oft auch Diabetes und Fettleibigkeit. Hier war das Risiko 1,4 bis zweimal höher als bei Gesunden. Bei einer Depression stieg die Gefahr einer Begleiterkrankung - etwa Bluthochdruck und Schlaganfall - um bis zu 40 Prozent.

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  • Frühe Intervention ist ausschlaggebend

    Zudem fanden die Forscher heraus, dass eine frühzeitige Intervention bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung ausschlaggebend für ihre erfolgreiche Behandlung ist. Nur dann könne einer Verringerung der Lebenserwartung effektiv entgegengewirkt werden. Als Maßnahme schlagen sie deshalb vor, das allgemeine Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu stärken.

    (feb)

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