Restless-Legs-Syndrom - RLS-Patienten haben laut neuer Studie höheres Suizidrisiko

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RLS: Das "Unruhige-Beine-Syndrom" äußert sich in einem unangenehmen, zappeligen Bewegungsdrang der Beine, der Patienten meist nachts plagt, wenn sie zur Ruhe kommen.

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist eine neurologische Störung: Hunderttausende Menschen in Deutschland leiden an den Beschwerden, die der englische Name der Krankheit zum Ausdruck bringt. Dieses zu Deutsch: "Unruhige-Beine-Syndrom" äußert sich in einem unangenehmen, zappeligen Bewegungsdrang der Beine, der Patienten meist nachts plagt, wenn sie zur Ruhe kommen. Schlafstörungen sind häufig die Folge dieses krabbeligen Gefühls in den Beinen.

Höheres Selbstmordrisiko

Jetzt haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass Patienten, die an dem Restless-Legs-Syndrom leiden, ein fast dreimal höheres Risiko als gesunde Menschen haben, sich das Leben zu nehmen oder sich selbst zu verletzen.

Die Forscher der Pennsylvania State University vermuten, dass die psychische Gesundheit bei der Krankheit eine wichtige Rolle spielt.

Für ihre Untersuchung, deren Ergebnisse jetzt im Fachmagazin "Neurology" veröffentlicht worden sind, haben die Wissenschaftler die Gesundheitsdaten von 24.000 Menschen untersucht, die an RLS leiden, und mit den Daten von 145.000 Menschen ohne RLS verglichen.

Im Video:

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Von den Teilnehmern der Studie hatte niemand zuvor einen Selbstmordversuch unternommen oder sich Selbstverletzungen zugefügt.

Während des Zeitraums der Studie hatten RLS-Patienten ein 2,7-fach höheres Risiko für Selbstmord und Selbstverletzungen als Menschen ohne diese Beschwerden. Dies galt unabhängig davon, ob die Patienten auch andere Erkrankungen wie Depressionen, Schlafstörungen oder Diabetes hatten.

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Die Forscher schließen daraus, dass RLS ein eigenständiger Risikofaktor für Selbstmord und Selbstverletzungen ist. Woran dies genau liegt, ist nicht klar. Dafür seien weitere Studien vonnöten, so die Wissenschaftler.

Unsere Studie legt nahe, dass RLS nicht nur etwas zu tun hat mit der körperlichen Verfassung, sondern auch der psychischen Gesundheit

sagt Professor Xiang Gao in einer Mitteilung der Penn State Universität.

Ärzte sollten daher bei der Behandlung von RLS dem psychischen Gesundheitszustand des Patienten besondere Aufmerksamkeit widmen.

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Unklar ist, was die genauen Ursachen für eine RLS-Erkrankung ist. Forscher vermuten, dass neben einer genetisch bedingten Anfälligkeit auch Eisenmangel und niedrige Dopaminwerte im Gehirn Auslöser für die Krankheit sein können.

Depressionen, Bluthochdruck, Herzinfarkte

Das Syndrom gilt als Risikofaktor für Bluthochdruck und Herzinfarkte, was einen möglichen Einfluss auf Herz und Kreislauf nahelegt. Vorherige Studien haben bereits eine Verbindung zwischen RLS und Depressionen sowie Selbstmordgedanken belegt.

Die aktuelle Studie beziffert erstmals das Selbstmordrisiko von Patienten mit RLS.

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