Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, greift oft nach Ersatzmitteln - etwa Nikotinpflastern oder E-Zigaretten. Mit welchem der Ausstieg aus der Tabaksucht am besten gelingt, ist aber umstritten. In einer Studie haben britische Forscher nun herausgefunden, dass E-Zigaretten doppelt so erfolgreich sind wie Nikotinersatzmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie sieht die Ergebnisse kritisch.
Für die Studie, über die die Forscher im „New England Journal of Medicine“ berichten, wurden knapp 900 Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine erhielt eine E-Zigarette mit nikotinhaltiger Flüssigkeit, die andere Nikotinersatzpräparate. Zudem wurden Teilnehmer dazu ermutigt, an einer Verhaltenstherapie teilzunehmen.
Nach zwölf Monaten konnten die Forscher feststellen, dass 18 Prozent aller E-Zigaretten-Raucher erfolgreich aus der Tabaksucht ausgestiegen waren. Bei den Teilnehmern, die auf Nikotinersatzpräparate angewiesen waren, war die Ausstiegsquote knapp halb so gering: Nur 9,9 Prozent hatte seine Nikotinsucht erfolgreich bekämpfen können.
Deutsche Experten sehen Studie kritisch
Die Mediziner der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sehen die Ergebnisse jedoch kritisch: „[Es] darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Mehrzahl der Probanden der E-Zigaretten-Gruppe langfristig nicht auf das Rauchen verzichtet, sondern 80 Prozent der E-Zigarette treu bleiben“, heißt es in einer Stellungnahme in der „Ärzte Zeitung“.
Wissenschaftler warnen vor Gesundheitsrisiken
Die Ansicht, dass Raucher nicht bedenkenlos auf E-Zigaretten umsteigen sollten, teilen auch andere Forscher. Wie das Portal „esanum“ berichtet, hatte zum Beispiel die American Heart Association Anfang des Jahres davor gewarnt, dass die Nutzung von E-Zigaretten mit einer deutlich erhöhten Rate von Schlaganfällen und Herzerkrankungen einhergeht.
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(feb)
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