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Starke Müdigkeit untertags kann auf Alzheimer hinweisen

Demenz: Schläfrigkeit am Tag womöglich ein Frühwarnzeichen für Alzheimer

News Team
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Übermäßige Müdigkeit tagsüber kann ein Frühwarnzeichen für Alzheimer sein. Wie Forscher festgestellt haben, werden schon in frühen Stadien der Demenz Gehirnregionen angegriffen, die für Wachheit zuständig sind.

Schläfrigkeit am Tage tritt im Falle einer Demenz-Erkrankung lange vor Gedächtnis-Problemen auf. Schon frühere Studien beschäftigten sich damit, über die genauen Ursachen gab es allerdings keine Einigkeit.

Neue Hinweise zur Bedeutung der Tagesmüdigkeit haben nun Wissenschaftler der University of California (UCLA) gefunden, wie die Portale „gesundheitsstadt-berlin.de“ und „scinexx.de“ berichten. In einer Studie stellten sie fest, dass Alzheimer gleich mehrere Gehirnregionen angreift, die Wachheit am Tag regulieren.

Degenerierte Tau-Proteine führen zu starkem Zellverlust

Verantwortlich dafür sind Ansammlungen fehlgebildeter Tau-Proteine, die zu einem starken Zellverlust in den Wachzentren führen, wie die Forscher in dem Fachblatt „Alzheimer’s and Dementia“ darlegen.

Beta-Amyloid-Plaques, neben Tau-Proteine der zweite fehlgebildete Proteintyp im Gehirn von Alzheimer-Erkrankten, scheinen in diesem Zusammenhang keine Rolle zu spielen.

Forscher konzentrieren sich auf drei Regionen im Hirn

Die Forscher um Jun Oh untersuchten Hirngewebe von 13 gestorbenen Demenzpatienten sowie sieben gesunden Probanden. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf drei Regionen eines Netzwerks, das Wachsein und Aufmerksamkeit fördert: den Locus caeruleus, den lateralen Hypothalamus sowie den Nucleus tuberomamillaris.

Bis zu 75 Prozent der Neuronen abgestorben

Sie stellten fest, dass das Gehirn von Alzheimer-Patienten anders als die gesunden Gehirne in den drei wachheitsfördernden Gehirnzentren eine deutliche Ansammlung fehlgefalteter Tau-Proteine aufwiesen. Damit einher ging ein großer Zellverlust: Bis zu 75 Prozent der Neuronen waren abgestorben. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die für Wachheit verantwortlichen Hirnbereiche schon in den frühen Stadien der Erkrankung zu degenerieren beginnen“, zitiert „scinexx.de“ Ohs Kollegin Lea Grinberg.

Bemerkenswert sei ferner, dass nicht nur ein einzelner Hirnkern degeneriert, sondern das gesamte Netzwerk. Oh sagte dazu:

Das Gehirn hat keine Möglichkeit hat, dies zu kompensieren, da alle funktional verwandten Zelltypen gleichzeitig zerstört werden.

Andere Krankheiten ausgeschlossen

Um sicher zu gehen, dass die Degeneration dieser Hirnregionen charakteristisch für Alzheimer ist, überprüften die Forscher auch Hirnproben von sieben Betroffenen zweier anderer degenerativer Hirn-Erkrankungen, die ebenfalls mit fehlgebildeten Tau-Proteinen einhergehen: der progressiven supranukleären Blickparese (PSP) und der kortikobasalen Degeneration (CBD).

Sie stellten fest, dass sich bei den Betroffenen zwar ebenfalls viel fehlgebildetes Tau-Protein im Gehirn abgelagert hatte, die für Wachheit wichtigen Neuronen seien aber weitestgehend verschont geblieben. „Es scheint, dass dieses Netzwerk bei Alzheimer besonders gefährdet ist“, erklärt Oh.

Forscher für mehr Forschung zu Tau-Proteinen

Bestätigt sich dieser Zusammenhang, so die Forscher, könnte Tagesmüdigkeit künftig als ein wichtiges Frühwarnzeichen für eine beginnende Alzheimer-Erkrankung fungieren, vor allem wenn sich die Schläfrigkeit nicht mit nächtlichen Schlafproblemen erklären lässt.

Zudem weise die Studie darauf hin, dass Tau enger mit den Symptomen von Alzheimer zusammenhänge als das schon länger und intensiver erforschte Amyloid-Protein, das bisher keine wirksamen Alzheimer-Therapien hervorgebracht hat.

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