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Für einen ganz besonderen Menschen
ich denk an Dich ...

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein ungestört
von Furcht, die Nacht entdecken.

Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Stier, zum Narr, zum Weisen.
Und kann in einer Stunde
durchs ganze Weltall reisen.

Der weiß, dass er nichts weiß,
wie alle anderen auch nichts wissen.
Nur weiß er, was die andern
und auch er selbst noch lernen müssen.

Wer in sich fremde Ufer spürt,
und Mut hat sich zu recken,
der wird allmählich ungestört
von Furcht, sich selbst entdecken.

Abwärts zu den Gipfeln
seiner selbst blickt er hinauf,
den Kampf mit seiner Unterwelt
nimmt er gelassen auf.

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein ungestört
von Furcht, die Nacht entdecken.

Wer mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben
und ist selbst dann lebendiger
als alle seine Erben.

Carlo Karges

gerade eben
KategorieGedichte
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8 Kommentare

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Wer mit dem Laubblatt sich im Tanze dreht und mit den Tannen ganz nah am Wege steht, wer mit denm Käfer spricht und im Dunklen nur mit dem lauen Nachtwind ficht, wer das Licht in der Finsternis sieht und in der Finsternis das Licht aus sich selbst bezieht, wer im Leben den Tod begrüßt und im Tod das Leben, der wird sich nur zum schauen und lieben erheben.
  • gerade eben
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Lieber Falko Deine Worte haben mich sehr berührt
diesen Text habe ich für einen Menschen eingestellt der seit 35 Jahren mit MS lebt im Leben bereits den Tod begrüßte... wie Du es beschrieben hast ... längst gehunfahig ... fast die Sprache verloren und doch Schmetterlinge
lachen hört ... dank der Metapher
Carlo Karges ...
wir sind im Leben manchmal mehr tot als lebendig ....
  • gerade eben
  • 1
Es keine Floskel, wenn ich Dir antworte, das wir erst im Sterben anfangen zu leben. Erst nach dem mir das Sterben bewusst geworden kann ich leben und auf diese Weise fühlen. Alerdings besteht manchmal dabei die Gefahr zu stark in Melancholie und Bedeutungslosigkeit zu versinken, hier brauche es einer täglichen Ausbalancierung.
  • gerade eben
  • 0
Ist es nicht mit vielen Dingen so
beginne ich mich selbst so anzunehmen wie ich bin ohne mich zu belügen mit meinen Schwächen meinen Stärken , dann kann ich auch den Nächsten annehmen lieben
Habe ich erst den Balken in meinen Augen entfernt stört mich nicht das Streichholz

die Natur zeigt uns in jedem Herbst dass sterben Leben bedeutet
Das Korn in der Erde stirbt um neues Leben hervorzubringen ....Danke Falko
  • gerade eben
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Danke Dir liebe Maria!
  • gerade eben
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Wunderschön. Aber ist das nicht von Novalis ?
  • gerade eben
  • 1
Ja und nein

dieser schöne poetische Text stammt nicht - wie von manchen angenommen - von dem Dichter Novalis (1772-1801), sondern von Carlo Karges (1951-2002), einem Gründungsmitglied der deutschen Rockband Novalis, der er von 1971 bis 1975 als Gitarrist und Keyboarder angehörte und für die er 1973 den Text "Wer Schmetterlinge lachen hört" schrieb.
  • gerade eben
  • 0
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