Bei einer Gruppenvergewaltigung an Silvester 2015/2016 in Wien sollen neun Männer eine 28-jährige Lehrerin aus Deutschland in einer Wohnung stundenlang missbraucht haben. Wie "Bild" berichtet, fiel jetzt das Urteil gegen die Täter. Acht Männer wurden zu insgesamt 90 Jahren Haft verurteilt, ein 47-Jähriger wurde freigesprochen.
Die Staatsanwaltschaft hatte für alle die Höchststrafe von 15 Jahren gefordert. „Alle haben die anderen Täter bestärkt weiterzumachen. Bei keinem der Angeklagten war volle Berauschung eingetreten“, so die Staatsanwältin. „Für mich steht fest, dass alle den wehrlosen Zustand des Opfers (2-3 Promille im Blut) erkannt haben, alle einverstanden waren, dass dieses wehrlose Opfer sexuell missbraucht wurde.“
Zwei Täter wurden zu 13 Jahren verurteilt, einer zu 12 Jahren, dreimal verhängte das Gericht eine 11-jährige Haftstrafe. Zwei Kronzeugen bekamen Strafminderung und müssen für 9 und 10 Jahren ins Gefängnis.
Alkohlkonsum als Rechtfertigungsgrund
Einsicht bei den Tätern gab es nicht. Die Frau sei selbst Schuld und habe freiwillig mitgemacht, so der Tenor. Mit Aussagen wie „Ich bitte um einen Freispruch, ich habe nichts getan. Ich habe der Polizei geholfen, die anderen zu finden.“ Oder „Das war das erste und letzte Mal. Ich habe leider sehr viel getrunken.“ Wollten sie sich aus der Affäre ziehen.
Die 28-Jährige war 2015 zum Feiern nach Wien gekommen. In einer Bar in der Innenstadt traf das betrunkene Opfer auf seine Peiniger. Vier der Täter nahmen die Frau mit, brachten sie in eine Wohnung, wo sie auf weitere vier Freunde trafen.
Laut Anklage sollen die Männer dann Anal- und Geschlechtsverkehr vollzogen haben. Auch als die Frau zu Bewusstsein kam und sich versuchte zu wehren, machten sie weiter. Dabei haben sie hauptsächlich Arabisch gesprochen.
Nach der Gruppenvergewaltigung soll einer der Täter die Touristin zur Toilette begleitet, ein Selfie mit ihr gemacht und sie schließlich zur Straßenbahn gebracht haben.
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