Bei hartnäckigem Husten verschreiben Ärzte manchmal codeinhaltige Mittel. Doch nicht alle Patienten vertragen diese gleich gut. Etwa zehn Prozent verstoffwechseln das Codein besonders schnell zu Morphin. Eine mögliche Folge sind gefährliche Atemprobleme.
Nach einer Neubewertung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im vergangenen Jahr dürfen Kinder unter zwölf Jahren das Präparat nicht mehr einnehmen.
Doch auch Erwachsene sollten aufpassen, mahnt die "Apotheken Umschau". Bemerken sie, dass sie flacher und langsamer atmen, sollten sie den Arzt informieren und auf ein anderes Mittel umsteigen.
Diese Maßnahmen insbesondere bei Kindern sind das Ergebnis einer Neubewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses codeinhaltiger Arzneimittel, die auf europäischer Ebene stattfand. Zuvor waren in Europa mehrere tödliche oder lebensbedrohliche Fälle einer Atemdepression (Abflachung bzw. Herabsetzung der Atmung) bei Kindern bekannt geworden. Daraufhin wurde bereits 2013 zunächst die Anwendung codeinhaltiger Arzneimittel zur Schmerztherapie bei Kindern deutlich begrenzt.
Bloß nicht Mamas Hustensaft geben
Das Kind fiebert und hustet und im Arzneischrank gibt es noch den Hustensaft von Mutters Infekt vor einiger Zeit. Keine gute Idee, ihn nun dem Kind zu geben: "Nicht jedes Mittel ist für Kleine geeignet", mahnt die Apothekerin Stefanie Nettersheim aus Nürnberg im Apothekenmagazin "Baby und Familie". "Ob ein Präparat für Kinder zugelassen ist, steht im Beipackzettel oder weiß der Apotheker.
Im Zweifel wendet man es besser nicht an", rät Nettersheim. Das gelte auch für pflanzliche Arzneimittel, denn auch die könnten Nebenwirkungen haben. "Die empfohlene Dosierung sollte man unbedingt einhalten."
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