Die Nato weitet den Kampf gegen die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) aus. Die Verteidigungsallianz will bereits in der kommenden Woche mit dem Einsatz von Awacs-Aufklärungsflugzeugen beginnen, die über der Türkei und im internationalen Luftraum über dem Mittelmeer Erkenntnisse zur Lage in Syrien und im Irak sammeln. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf informierte Nato-Diplomaten.
Dies ist ein bedeutender Beitrag zu den Anstrengungen der Anti-IS-Koalition und ein klares Signal für die Entschlossenheit der Nato, dabei zu helfen, den Terrorismus zu bekämpfen
sagte Nato-Sprecher Dylan White der „Welt“.
Laut Informationen der „Welt“ ist der Einsatz von nur einem Awacs-Flugzeug geplant, das vom südtürkischen Stützpunkt Konya starten soll. Die Aufgaben der Awacs bei diesem Einsatz sind allerdings beschränkt: Sie sollen nur zur Früherkennung von Flugzeugen und anderen fliegenden Objekten im Konfliktgebiet eingesetzt eingesetzt werden. Ausdrücklich nicht vorgesehen ist, Luftangriffe in Syrien und im Irak direkt zu steuern („Feuerleitsystem"). Nato-Sprecher White: „Die Awacs-Flugzeuge werden dazu beitragen, das Luftlagebild und die Aufklärung der Koalition zu verbessern. Das wird den Luftverkehr in der Region sicherer machen.“ In Bündnis-Kreisen hieß es weiter, die Awacs-Flugzeuge würden zunächst ohne deutsche Besatzung fliegen, und zwar solange, bis der notwendige Beschluss des Bundestags vorliegt.
Hintergrund: Die Bundeswehr stellt etwa ein Drittel des Awacs-Personals bei der Nato. Der Bundestag dürfte im November über die Ausweitung des Mandats entscheiden. Das Bundeskabinett hatte bereits am 12. Oktober grünes Licht gegeben. Der geplante Einsatz der Awacs-Flugzeuge geht auf einen Beschluss des Nato-Gipfels im Juli in Warschau zurück. Von Konya aus starten bereits seit Anfang des Jahres Awacs-Flugzeuge, um den Luftraum an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien zu überwachen. Diesen Einsatz hatte die Nato beschlossen, nachdem die Türkei im November 2015 einen russischen Kampfjet im Grenzgebiet abgeschlossen hatte.
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