Ein SPD-Ratsherr und Laienrichter unterschlug Gelder, die für die gemeinnützige Tafel von Herfurt gedacht waren. Für das Geld kaufte er Sex-Ausrüstung für Frauen, die er im Internet kennengelernt hatte.
Jetzt stand Hendrik K. (28) aus Enger (Kreis Herford) als Angeklagter vor dem Amtsgericht Herford. Als Kassenwart der „Herforder Tafel” hatte er in 37 Fällen etwa 3400 Euro abgezweigt. Das Geld investierte er in Amazon-Geschenkgutscheine über rund 2.000 Euro, aber auch in Sadomaso-Sexkleidung wie ein Wetlook-Kleid, Latexkleidung, zwei Korsetts und Stiefeletten für mehr als 700 Euro. Die Einkäufe waren Geschenke für Frauen, die er im Internet beim Chatten kennengelernt hatte.
Vor Gericht versuchte seine Schuld Hendrik K. abzumildern. Er sei von den Frauen unter Druck gesetzt worden:
Die Frauen haben meinen Namen erfahren, mich erpresst.
Die Richterin sah trotzdem keinen Grund für Milde. Sie verurteilte den SPD-Politiker zu neun Monaten Haft auf Bewährung und 150 Stunden Sozialarbeit. In der Urteilsbegründung sagte sie:
Es ist besonders verwerflich, dass sie Geld nahmen, dass für bedürftige Menschen bestimmt war.
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