Warum arbeiten immer mehr Alte in Deutschland? Die Zahl der 65- bis 69-Jährigen, die noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen ist von 2005 bis 2015 deutlich gestiegen – von 6,5 auf immerhin 14,5 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Das ist jeder Siebte. Warum ist das so?
Gründe fürs Arbeiten im Alter
Viele dürften schlicht und einfach gezwungen sein zu arbeiten, wenn auch nur wenige Stunden pro Woche, weil die Rente nicht zum Leben reicht. Andere wollen sich noch einbringen und ihr Wissen an Jüngere weitergeben. Eine dritte Gruppe kann gar nicht anders, weil sie in der Arbeit die Erfüllung sieht. Das dürfte vor allem für viele Selbstständige und ihre mithelfenden Familienangehörige zutreffen. Das geht auch aus den Zahlen der Statistiker hervor. Übrigens ist die Erwerbstätigenquote bei Akademikern in dem Alter auch höher als bei Nicht-Akademikern.
Baden-Württemberger arbeiten am längsten
Interessant ist auch, wie sich das Arbeiten-im-Alter regional verteilt. Den Statistikern zufolge hat Baden-Württemberg mit 19,4 Prozent den höchsten Anteil arbeitender 65- bis 70-Jähriger. Am Ende des Ranking steht Sachsen-Anhalt mit 11,7 Prozent.
Im Westen arbeiten mehr Alte noch
Generell ist es so, dass im Osten mit 13,1 Prozent weniger Menschen im Rentenalter arbeiten als im Westen mit 17,5 Prozent. Klar, weil im Osten meist die Arbeitsplätze für Ältere fehlen. In Boom-Regionen wie München sieht die Lage meist anders aus – eben auch für die Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen.
Spitzenreiter Estland
Übrigens, Deutschland liegt bei der Erwerbsquote älterer Menschen über dem europäischen Durchschnitt, der liegt bei 11,7 Prozent. Nur in Ländern wie Dänemark, Estland, Irland, Lettland und Litauen arbeiten noch mehr im Rentenalter als in Deutschland. Spitzenreiter ist Estland mit 29,3 Prozent, gefolgt von Schweden und Großbritannien.
Lebenserwartung in Deutschland
In dem Zusammenhang ist es auch interessant, wie viel Zeit den heute 65-Jährige noch bleibt: Die Lebenserwartung für heute 65-jährige Männer liegt zurzeit bei 17,69 Jahren und für 65-jährige Frauen bei 20,90 Jahren, so das Statistische Bundesamt.
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