Millionen Deutsche fürchten sich vor der drohenden Altersarmut. Diese Angst ist allerdings nicht begründet, meint Reinhold Schnabel von der Universität Duisburg-Essen.
Im Interview mit "3Sat" sagte der Volkswirt, dass nur rund 8 Prozent der deutschen Bevölkerung weniger als die Hälfte ihres durchschnittlichen Einkommens zum Leben hätten. Ähnlich sei auch die Quote bei Rentnern.
Die Angst vor Altersarmut ist vollkommen übertrieben.
Denn bei vielen Rentnern würde auch der Partner Geld zum gemeinsamen Haushalt beisteuern. Viele hätten zudem auch Einkommen aus Lebensversicherungen o. ä.
Die Leute befürchten nicht Altersarmut, sondern, wie sie ihren Lebensstandard als Rentner halten können.
Nur 3 Prozent der Rentner mit Grundsicherung
Für den geringen Prozentsatz, dem das Geld wirklich nicht zum Leben reicht, gebe es die sogenannte Grundsicherung. Aktuell hätten nur 3 Prozent der Ruheständler diese Hilfe beantragt. Im Vergleich dazu: 15 Prozent der Kinder in Deutschland leben von auf Hartz IV.
Risikogruppen, die von Geldmangel im Alter betroffen sein können, sind:
1. „Menschen, die erwerbsgemindert sind und deshalb weniger Rente haben“
2. „geschiedene Frauen, die niedrige eigenen Rentenansprüche haben“
3. Menschen aus den neuen Bundesländern, die nach der Wende arbeitslos wurden und lange Jahre arbeitslos waren.
Diesen Menschen müsse geholfen werden. Als Lösungsansatz nannte der Volkswirt, dass Leistungen aus der privaten Altersvorsorge (bspw. Riester-Renten) nicht auf die gesetzliche Rente angerechnet werden sollten.
Nur dann kann ein Arbeitnehmer mit geringem Lebenseinkommen aus er Altersarmut herauskommen.
Es sei demotivierend, wenn man Eigen-Vorsorge mit staatlichen Leistungen verrechnen würde.
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