Es ist eine Geschichte wie im Kriminalroman. Eine Frau erschlägt ihren Nachbarn mit einer Axt, kassiert 21 Jahre lang dessen Rente und kommt dennoch straffrei davon.
Es ist die Geschichte der heute 59-Jährigen Angelika H. aus Sachsen-Anhalt, über die "Bild" berichtet.
Vor 21 Jahren hatte die gelernte Köchin ihrem Nachbarn, dem Rentner Walter E. (damals Mitte 70), im Haushalt geholfen. Sie putzte, kochte und kümmerte sich sogar um seine finanziellen Belange. Weil der Rentner aufdringlich wurde, ging Angelika H. eines Tages nicht mehr zu ihm. "Er begraptschte mich", sagte die 59-Jährige.
Er wollte sie angeblich begrapschen
Dennoch ließ sie sich überreden, Walter E. wieder unter die Arme zu greifen. Nach eigener Aussage sei die Situation dann eines Tages eskaliert. Der alte Mann habe versucht Angelika zwischen die Beine zu fassen. Als sie sich wehrte, soll er gewalttätig geworden sein.
Als ich versuchte, seine Hand wegzuschieben, packte er mich und schüttelte mich. In Panik griff ich das Messer auf dem Tisch und stach zu. Ich traf ihn im Rücken.
Trotz Verletzung verschloss Walter E. noch die Tür.
Da wusste ich: entweder ich oder er. Ich griff zu dem Beil neben dem Ofen, schlug immer wieder zu.
Angelika vergrub die Leiche des Mannes im Keller unter einem Kohlenberg. Sie ließ seine Rente auf ihr Konto umleiten und kassierte seitdem insgesamt 65.000 Euro.
Geständnis nach Ablauf der Verjährungsfrist
Ein Jahr nach Verjährung des Totschlags schließlich das Geständnis. Das schlechte Gewissen soll die 59-Jährige geplagt haben.
Weil sie der Rentenversicherung jedoch keine Sterbeurkunde ihres Nachbarn vorlegen konnte, wurden die Behörden benachrichtigt. Angelika erzählte die gesamte Geschichte.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen Rentenbetrugs. Der Totschlag aber bleibt ungesühnt.
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